Bessere Ernährung: Meerbusch hat sechs „Biggest Winner“

Sechs Wochen lang trainieren die Teilnehmer von „Biggest Winner“ im Fitnessstudio — und lernen, welches Essen ihnen beim Abnehmen hilft.

Bessere Ernährung: Meerbusch hat sechs „Biggest Winner“
Foto: Ulli Dackweiler

Jacky (25) reibt die Schale von der Zitrone, Darius (36) schnipselt Zucchini zu ganz schmalen Streifen. Im Restaurant „Anthony’s“ in Büderich stehen die beiden, die zusammen mehr als 250 Kilogramm auf die Waage bringen, gemeinsam mit ihrem Foodcoach Malte Kottmann in der Küche, um sich ein leckeres Mittagessen zu kochen. Seit Wochen trainieren sie in Kottmanns Fitnessstudio „Prime Sports“ ihre Pfunde runter — aber damit fiese Heißhungerattacken die Arbeit von Wochen nicht torpedieren, hat der Coach Tipps für die Ernährung parat. Wahrscheinlich die schönste: Vergesst Diäten!

Stattdessen komme es auf bewusste Ernährung an, sagt Kottmann. Wer abends viele Kohlehydrate zu sich nehme, tue seinem Körper keinen Gefallen. „Nachts, wenn man schläft, werden die nicht verbrannt. Und da nach dem Essen der Blutzuckerwert steigt, schüttet der Körper Insulin aus. Das aber ist ein Fettverbrennungshemmer“, erklärt Kottmann.

Das alte Sprichwort vom Frühstücken wie ein König, Mittagessen wie ein Edelmann und Abendessen wie ein Bettler — es hat auch Jahrhunderte später nichts von seiner gesunden Wahrheit verloren. Beruhigend: „Ein bis zwei Wochen dauert im Normalfall die Umstellung, dann hat sich der Körper daran gewöhnt“, sagt Kottmann. Heißt: Heißhungerattacken sind weg.

Das bestätigt Teilnehmer Andreas (46), der mit einem Gewicht von 135 Kilogramm startete. „Ich bin beruflich oft in Aachen, da habe ich früher häufig Schokolade mitgebracht.“ Der Appetit auf Süßes sei aber seit der Ernährungsumstellung komplett verschwunden. „Ich habe seither nicht ein Stückchen Schokolade angerührt.“

Seit die Teilnehmer auf ein ballaststroffreiches Frühstück und ein gesundes Mittagessen umgestellt haben, machten sie übereinstimmend eine seltsame Erfahrung: „Wir haben das Gefühl, dass wir vorher weniger gegessen haben als jetzt.“

Die Zutaten für ihr Mittagessen haben sie gemeinsam in einem Strümper Supermarkt eingekauft, Malte Kottmann gab Hinweise beim Blick auf die Inhaltsstoffe. Jetzt stehen sie in der Küche, kochen „Zudeln“: Nudeln, gemacht aus Zucchini, mit Paprika und Pinienkernen. Dazu Tortilla, klassisch mit Leinsamen verfeinert und Grünkohl auf Hüttenkäse-Creme mit Avocado, gewürzt mit Abrieb von Zitrone & Orange — und als Dessert eine Frischkäse-Creme mit karamelisierten Nüssen, verfeinert mit Rosmarin und Thymian. „Bitte das Gemüse nicht vorkochen“, sagt Inhaber und Koch Anthony Sarpong. „Es sollte noch ein bisschen Biss haben.“ Und ein wenig Öl genüge, damit das Gemüse wirklich nach Gemüse schmeckt. „Bloß keine Brühwürfel dazugeben!“

Beim Öl darf man ruhig wählerisch sein. Kottmann rät zu einem Sesamöl. „Da ist der Anteil der ungesättigten Fettsäuren deutlich höher als beispielsweise bei Sonnenblumenöl.“ Der Vorteil: Die mehrfach ungesättigte Linolsäure wirkt sich positiv auf die Blutgerinnung, stärkt die Herztätigkeit, senkt einen erhöhten Blutfettspiegel, hilft bei der Vorbeugung gegen Osteoporose und Arterienverkalkung. Dauert das Kochen nicht viel zu lang? Jacky widerspricht: „Ich koche abends das Mittagessen immer schon vor — dann muss ich es einfach nur warm machen.“

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