Blau-Weiss feiert eisiges närrisches Jubiläum

Mit Geschunkel, Polonaisen und mitreißender Musik feierten fröstelnde Narren 5 x 11 Jahre KG.

Büderich. Warm schunkeln war am Samstagabend in der Jubiläumssitzung — fünf mal elf Jahre Karnevalsgesellschaft Blau-Weiss Büderich 1958 — im Tenniscenter am Eisenbrand angesagt. „Wer hätte gedacht, dass es drinnen kälter als draußen ist“, unkte Büttenredner Christian Pape.

Aber so fühlte es wahrhaftig an. Dabei hatten die Blau-Weissen tief in die Tasche gegriffen und ein schönes Programm zusammengestellt. Spätestens bei der Showtanz-Gruppe Revolution war das Eis gebrochen, und die Narren klatschten ausgelassen mit.

„Die sind letztes Jahr so bombig eingeschlagen, dass wir sie dieses Jahr wieder verpflichtet haben“, sagte Sitzungspräsident Michael Hermes. Unterstützt von Geschäftsführerin Birgit Müller führte er vor der Kulisse des Landsknechts launig durch den Abend. „Ihr müsst euch warm machen“, schlug auch er dem närrischen Volk vor, was bei den karnevalistischen Liedern von „Alt Schuss“ locker gelang.

Ob beim Karneval am Ring oder an Düsseldorfs längster Theke, die Jungs trafen den richtigen Ton. „Die Sterne funkele, wi Büdericher schunkele, alles ist egal, wi fiere Karneval“, reimten sie kühn.

Aufstehen, klatschen, winken, sich der Polonaise anschließen: Mit viel Bewegung wurde das Publikum bei Laune gehalten. Zwischendurch gab kurz Rückblicke auf die Historie und jede Menge Orden, mit denen verdiente Vorstandsmitglieder geehrt wurden.

Gegründet wurde die Karnevalsgesellschaft am 1. Juli 1958 in der traditionsreichen Gaststätte „Fontes“. Schon vier Jahre später zog sie als Fußgruppe beim Düsseldorfer Rosenmontagszug mit und sammelte dabei Geld für die Opfer der Sturmflut in Hamburg. Seit 1986 nimmt die KG Blau-Weiss sogar mit einem Rosenmontagswagen am Zooch teil.

Ausgelassene Sitzungen wurden jahrelang im Bürgersaal gefeiert, bis dieser geschlossen wurde. Doch den Spaß an der Freud lasse man sich nicht nehmen, betonte Hermes. Und man bleibe in Büderich, „auch wenn’s kalt ist“.

„Ich bin für den warmen Teil des Abends zuständig“, hauchte Travestiestar Miss Patricia ins Mikrofon. „Es ist kalt hier. Na ja, jeder Jeck feiert eben anders.“ Sie brachte die Narren mit Evergreens ordentlich in Schwung und bot auch optisch viel. Mit Fähnchen, Leuchtstäben und hochgereckten Händen wurde die Kultgruppe „De Fetzer“ gefeiert, von deren Stimmungssongs sich alle mitreißen ließen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war den Narren die Kälte herzlich egal.

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