Rund 2000 Exponate von 13privaten Sammlern hat sie zusammengetragen und in 56selbst gebastelten Schaukästen ausgestellt. "Die sind vom Sperrmüll, mein Mann hat sie rot und grün angestrichen", erzählt Sternemann.

Schon im Frühjahr habe sie damit begonnen, die Ausstellung zu planen. "Der eigentliche Aufbau ging dann innerhalb von einer Woche recht flott - allerdings bei zwölf Stunden Arbeit am Tag."

Im Alten Küsterhaus können Besucher nun bis zum 14.Dezember Raritäten bestaunen, die bis in das Jahr 1870 zurückreichen. Dresdner Pappe nennen sich diese Uralt-Unikate - ein kleines Schiff oder ein Heißluftballon - die aus feinem geprägten Karton, zumeist mit Metallfolie überzogen, in mühevoller Heimarbeit angefertigt wurden.

Überhaupt schien Ostdeutschland früher die Hochburg der Produktion von Weihnachtsbaumschmuck gewesen zu sein. Das sächsische Sebnitz war bekannt für zarte Dekorationsartikel aus Watte, Draht oder Pappmaché. In Lauscha im Thüringer Wald entstand mundgeblasener Christbaumschmuck.

Eine besondere Bedeutung am Heiligen Abend kam dabei der Glas-Gurke zu, die wegen ihrer grünen Farbe im Tannenbaum nur schwer erkennbar war. Auf das Kind, das die Gurke als erstes entdeckte, wartete eine kleines Extra-Geschenk.

Um der Ausstellung einen adäquaten Rahmen zu verleihen, hat Inge Sternemann sich zusätzlich noch so einiges einfallen lassen.

Kinder können sich einem Quiz stellen, die kleinen Moosbäume in den Ecken sind alle selbst zusammengesteckt, unter der Decke hängt einen Riesen-Adventskranz und in der oberen Etage ziehen zudem zwei prachtvoll geschmückte Märchenbäume die Blicke der Besucher auf sich. Außerdem können 20gusseiserne Weihnachtsbaumständer für kleines Geld erworben werden.