Buretheater: Arbeiten am Bühnenbild sind in vollem Gange

Günther Margielsky hat Skizzen und ein Modell entworfen, Tim Thönnissen baut daraus zum ersten Mal die Bühne.

Buretheater: Arbeiten am Bühnenbild sind in vollem Gange
Foto: Ulli Dackweiler

Anfang Oktober werden Günther Margielsky und Tim Thönnissen die Zuschauer beobachten, die zur Premiere von „Dä fiese Möpp“ des Lotumer Buretheaters gekommen sind. Wie werden sie reagieren? Fasziniert, enttäuscht, verwirrt? Monate werden die Männer gearbeitet haben. Das Bühnenbild wird ihr Werk sein — die Zuschauer ihre Kritiker.

Margielsky entwirft seit 1992 die Bühnenbilder für das Lotumer Buretheater, Thönnissen ist das erste Mal für den Bühnenbau zuständig. Zurzeit stecken sie mitten in den Vorbereitungen.

„Das Bühnenbild ist oft die Einleitung vom Stück“, erklärt Margielsky (67). Also wichtig. 1974 machte er den Lackierer- und Malermeister. Von 1978 bis 1995 arbeitete er für die Komödie Düsseldorf als Regieassistent, Requisiteur und Bühnenbildner. Dort lernte er den Schauspieler Karl Schmalbach kennen, den verstorbenen Gründer des Buretheaters. Zurzeit studiert Margielsky Malerei und Grafik.

Der 25-jährige Tim Thönnissen ist nicht völlig neu beim Lotumer Buretheater. Er startete als Regieassistent, dann war er als Schauspieler dabei. Dieses Jahr baut der gelernte Tischler die Bühne und hilft als Souffleur. Demnächst studiert er Architektur.

„Unser nächstes Stück steht jeweils im Winter fest“, erzählt Margielsky. Der Bühnenbildner liest das Skript mit den Regie- und Bühnenbildanweisungen mehrmals. Über Monate hinweg kommen ihm Ideen, um Bühnenbild und Handlung aufeinander abzustimmen. Er macht Entwürfe, revidiert sie, erweitert sie. Dann bastelt er ein Miniaturmodell und spricht sich mit dem Spielleiter ab. Margielsky ist auch für die Requisiten zuständig: PU-Schaum auf Folie spritzen, nass machen, aufquellen lassen und anmalen — angerichtet ist bereits ein Braten.

Das Bühnenbild von „Dä fiese Möpp“ erlaubt einen Blick in die Wohnung der Familie Schmitz: Hausflur, Toilette, Küche, Schlafzimmer. „Die Wohnung muss suggerieren, dass sie funktionsfähig ist“, betont Margielsky.

Auf einem Pergament skizziert er das Bühnenbild. Neben schwarzen Linien stehen Zahlen wie 40, 60, 84 (Zentimeter). „An diesen Maßen hangele ich mich entlang“, sagt Thönnissen. Zunächst durchforscht er das Lager des Buretheaters: „Was haben wir, was muss ich beim Baumarkt holen?“

Mit dem Aufbau im Lanker Forum Wasserturm kann Thönnissen eine Woche oder zwei Wochen vor Premiere beginnen. Margielsky kümmert sich um die letzten Feinheiten, klebt Lichtschalter an, malt und dekoriert. Bis zur Premiere ist die Anspannung groß. „Die Menschen sollen im Theater die Seele baumeln lassen können“, sagt Margielsky. Thönnissen nickt. Als Theatermacher sei man erst glücklich, wenn die Zuschauer zufrieden sind: „Schade nur, dass man den Applaus nicht einpacken kann.“

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