Criminale: Entführungsfall in Büderich

Die Criminale 2011 macht mit zwei Lesungen auch in Meerbusch Station.

Meerbusch. Maja ist Unternehmertochter und lebt im Villenviertel von Büderich. Ihr Freund hat Spielschulden. Maja will ihm helfen. Die Idee: Sie inszeniert ihre eigene Entführung und fordert Lösegeld. Aber was zunächst so einfach klingt, läuft gründlich aus dem Ruder.

Der Düsseldorfer Erfolgsautor Horst Eckert hat den Tatort seiner neuen Kurzgeschichte nach Meerbusch verlegt. Das hat einen guten Grund, denn die Criminale, das Krimi-Festival deutschsprachiger Autoren, findet erstmals in 19 Städten am Niederrhein statt. Und auch Meerbusch wird mit zwei Lesungen am 5. und 6. Mai vertreten sein.

Für den Sammelband „Leichenblass am Niederrhein“, der offiziellen Anthologie zur diesjährigen Criminale, wurden Schriftsteller aufgefordert, zu jeder Stadt, in der Lesungen stattfinden, eine spannende Kurzgeschichte zu schreiben.

Und Horst Eckert hat sich Mühe gegeben, bestätigt Detlef Horst Krügel, Fachbereichsleiter Kultur, der mit dem Düsseldorfer eine Stadtrundfahrt durch Meerbusch gemacht hat. Das Ergebnis lässt sich gut lesen und zeugt von Ortskenntnissen.

Eine Wohnung in Lank ist ebenso von Bedeutung wie ein unangenehmes Treffen in Strümp. Und der Showdown findet auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz statt. „Nur die finsteren Typen hat Eckert nach Krefeld verfrachtet, weil er dafür in Meerbusch nicht fündig wurde“, erzählt Krügel.

Horst Eckert wird am Freitag, 6. Mai, mit zwei anderen Autoren unter dem Motto „Schlaflos in Büderich“ in der neuen Stadtbibliothek lesen (ab 20 Uhr). Mit dabei ist auch Jutta Siorpaes, eine promovierte Historikerin, die ihre Krimi-Romane auf der Basis verbürgter Fakten aufbaut.

„Wenig reißerisch, dafür umso literarischer“, findet Krügel. Dritter im Bunde ist Sebastian Stammsen aus Tönisvorst, der die Krefelder Kripo vor vertrackten Hintergründen ermitteln lässt.

Ein Tag zuvor ist die Lesung in der Osterather Therapieklinik unter dem Titel „Psycho-Pharma“ dem Veranstaltungsort entsprechend im medizinischen Milieu angesiedelt. Edwin Haberfellner erzählt von einer Todesserie unter älteren Damen nach illegalen Arzneimitteltests.

Ingeborg Struckmeyer beweist unter anderem, dass auch eine Nagelfeile zum Tatwerkzeug werden kann. Und Achim Albrecht berichtet von dem autistischen Olaf, der vom Opfer zum Jäger wird.

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