Die WBM bleiben draußen

Rat lehnt mehrheitlich Beteiligung an Green Gecco ab.

Meerbusch. Mehrheitlich haben die Ratsmitglieder am Donnerstag in nichtöffentlicher Sitzung den Einstieg der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) in die Gesellschaft Green Gecco abgelehnt. Bei der Abstimmung habe es etliche Enthaltungen gegeben, teilte Stadtsprecher Michael Gorgs am Freitag auf Nachfrage mit.

Im öffentlichen Teil der Diskussion war deutlich geworden, dass sich Befürworter und Gegner eines Engagements nicht an Fraktionsgrenzen halten. Die Befürworter sehen in der Beteiligung an der von RWE (51%) und zurzeit 26 Stadtwerken getragenen Gesellschaft eine Investition in regenerative Energien und Leistungen, wie sie die Stadt alleine nicht stemmen könne. „Bis 2020 erreichen wir das Sparziel der Bundesregierung nicht“, argumentiert Uwe Wehrspohn (CDU). „Und wollen wir in Meerbusch wirklich 40 Windkraftanlagen?“ Die Beteiligung an Green Gecco sei „sinnvoll und zweckmäßig“.

Das sieht der grüne Kooperationspartner anders, dessen Protest die intensive Diskussion ausgelöst hatte. In einem 11-Punkte-Papier listen die Grünen auf, warum eine Beteiligung der WBM an Green Gecco „weder gerechtfertigt noch notwendig“ sei. Sie kritisieren den geringen Gesellschaftsanteil und mangelnden Einfluss auf Entscheidungen, die langfristige (27 Jahre) Vertragsbindung, die RWE-Dominanz, die Konzentration der Gesellschaft auf zum Teil umstrittene Großprojekte (Windpark Schottland, Biogasanlage Güterglück). Eine Beteiligung sei „Gift für die Region, den Wettbewerb und die Entwicklung innovativer Produkte“.

Vergleichbar argumentieren die Kritiker in Reihen der FDP. Während sich Klaus Schmidt-Menschner wie Wehrspohn eindeutig für eine Gecco-Beteiligung ausspricht („Regionale Projekte stehen noch in den Sternen“), sehen seine Parteikollegen Jörg Schleifer, Klaus Rettig und Thomas Gabernig das Wohl der Kommune in der „Eigenversorgung“. Das bedeute kalkulierbare Kosten, lokale Wertschöpfung, mehr Beschäftigung, höhere Gewerbesteuereinnahmen, Kontrolle.

Windkraft, Photovoltaik, Biogasanlagen: Die Produktion regenerative Energien in der Region und kurze Wege zum Verbraucher sowie Energiesparen — das sei die Zukunft, sagt Schleifer. Und Hans Günter Focken (SPD): „Wir sollten nicht in ein RWE-Feigenblatt investieren.“

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