Drei Kandidaten wollen Bürgermeister werden

Name Hartung sorgt für Ärger bei Integrationsrat.

Meerbusch. CDU-Kandidatin Angelika Mielke-Westerlage, die auch von Grünen und Zentrum unterstützt wird, und die parteilose Sonja Bertini, Kandidatin von SPD, FDP und UWG, bekommen es bei der Wahl zum Bürgermeister am 25. Mai mit einem weiteren Mitstreiter zu tun. Der parteilose Gastronom Bernd Westerhusen, Pächter des La Pähd in Lank, der sich erst in der vergangenen Woche zu einer Kandidatur entschlossen hatte, wurde ebenfalls zu der Wahl zugelassen. Das hat der Wahlausschuss jetzt einstimmig bestätigt.

Westerhusen gelang es innerhalb kürzerster Zeit, die nötigen 240 Unterschriften zu sammeln. Bei 250 wurde im Wahlamt die Zählung beendet. Chancen hat der Einzelbewerber kaum, es könnte aber sein, dass der 48-Jährige zum Zünglein an der Waage wird und den beiden Favoritinnen Stimmen abjagt, so dass weder Mielke-Westerlage noch Bertini im ersten Wahlgang die notwendigen 50 Prozent erreichen.

Auf ihrem Stimmzettel für die Kommunalwahl werden die Meerbuscher bei den Parteien keine Überraschungen erleben. Neben den arrivierten und im Rat vertretenen Parteien werden zwar auch die Piraten und die Linke auftauchen, rechte Gruppierungen zum Beispiel fehlen aber gänzlich.

Weniger harmonisch verlief die Entscheidung über die Zulassung der Vorschläge für die Wahl zum Integrationsrat. Denn ein umstrittener Name stand wie vor fünf Jahren wieder auf der Liste: Erhard Hartung. Nach Medienberichten wurde der Österreicher 1971 in Italien in Abwesenheit wegen Beteiligung an einem Bombenanschlag, bei dem vier Menschen ums Leben kamen, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. In Österreich wurde das Urteil nicht anerkannt.

Marco Becker (Grüne), der als stellvertretendes Mitglied in Vertretung für Ingrid Maas an der Sitzung teilnahm, war überrascht: „Ich kannte die Liste nicht. Sie wurde in der Sitzung erst als Tischvorlage verteilt, ich konnte mich also nicht vorbereiten. Dennoch bekam ich bei dem Namen Hartung sofort Bauchschmerzen. Ein Mensch, der wegen separatistischer Umtriebe in Südtirol bekannt ist, ist vielleicht nicht unbedingt für einen Integrationsrat geeignet.“

Becker studierte die Bewerbungsunterlagen, „rein formal war daran aber nichts auszusetzen“. Er nahm bei der Abstimmung im Anschluss „bewusst“ nicht teil: Nicht so Christian Staudinger-Napp (UWG), der mit Nein stimmte.

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