Dritter Täter bleibt verschwunden

Nach dem Waffendiebstahl in Lank flüchtete 18-Jähriger bei Polizeikontrolle.

Lank/Aschaffenburg. Die Suchaktion nach dem möglicherweise bewaffneten Mann, der in der Nacht zum Sonntag im Rahmen einer Polizeikontrolle bei Aschaffenburg geflüchtet war, ist am Sonntagabend ohne Ergebnis abgebrochen worden. Ein Großaufgebot der Polizei hatte stundenlang nach dem 18-jährigen Kosovaren gefahndet. „Die weiteren Suchmaßnahmen werden jetzt im Rahmen des regulären Streifendienstes fortgeführt. Man muss jedoch davon ausgehen, dass der Mann über alle Berge ist“, erklärt Karl-Heinz Schmitt von der Polizei Unterfranken.

Wie bereits gestern berichtet, hatten Einbrecher in der Nacht zu Samstag in einer Schreinerei an der Pappelallee in Lank einen Tresor mitgehen lassen und ihn auf einem nahegelegenen Feld aufgehebelt. Inhalt: mindestens sieben Langwaffen, eine Kurzwaffe und Munition.

Rund 24 Stunden später wollte eine Streife der Autobahnpolizei auf der A3 östlich von Aschaffenburg einen verdächtigen, mit drei Männern besetzten VW Golf kontrollieren. Doch der Fahrer gab plötzlich Gas und flüchtete. Zirka zwei Kilometer weiter blieb der Wagen abrupt stehen. Ein Mann verblieb im Wagen, zwei Insassen flüchteten zu Fuß. Sowohl der im Auto zurückgebliebene Mann als auch einer der Flüchtigen konnten festgenommen werden. Es handelt sich dabei um zwei 21-jährige Kosovaren, die inzwischen in Untersuchungshaft sitzen. Von dem Geflüchteten, bei dem es sich nach Angaben seiner Komplizen um einen 18-Jährigen handeln soll, fehlt jedoch nach wie vor jede Spur.

Wie sich herausstellte, war der Golf bereits vor über einem Monat in Frankreich entwendet worden. Bei einer Durchsuchung des Wagens wurden in dem Golf die in Lank gestohlenen Waffen sichergestellt.

Nach dem Flüchtigen, der möglicherweise ebenfalls über eine Schusswaffe verfügt, wurde dann in der Nacht eine Großfahndung in der Umgebung der Raststätte eingeleitet. Daran beteiligt waren neben Beamten aus Aschaffenburg auch Spezialeinsatzkräfte der bayerischen Polizei, Einsatzzüge aus Würzburg und Aschaffenburg, mehrere Diensthundeführer sowie weitere Kräfte aus Baden-Württemberg und umliegenden Polizeidienststellen.

Warum in der Schreinerei in Lank so viele Waffen im Tresor lagen, ist nicht bekannt. Hans-Willi Arnold, Polizeisprecher im Rhein-Kreis Neuss, teilt lediglich mit, dass es sich um einen „berechtigten Waffenbesitzer“ handelt. Reine Spekulation sei die Frage, ob die Täter den Einbruch in Lank gezielt aufgrund der Waffen im Tresor vorgenommen hätten oder ob es sich dabei um einen Zufallsfund gehandelt habe, sagt Arnold.

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