Ein Zeichen für die Böhlersiedlung

Der Kindergarten Sonnengarten zieht an den Laacher Weg. Die GWH stellt ein Grundstück zur Verfügung.

Büderich. Der Sonnengarten in Büderich ist weit mehr als nur Familienzentrum und Kindertagesstätte. Die städtische Einrichtung ist Anlaufpunkt und soziale Mitte in der Böhlersiedlung, die in ihrer Bewohnerstruktur geprägt ist von Menschen mit geringerem Einkommen oder Migratationshintergrund. Doch der 50 Jahre alte Bau gilt als marode und platzt mit seinen sechs Gruppen für 120 Kindern ohnehin aus allen Nähten. Eine Sanierung wäre teuer.

Als sich die GWH Anfang des Jahres als neuer Eigentümer von 768 Wohnungen in der Böhlersiedlung vorstellte, wurde befürchtet, die Wohnungsgesellschaft könnte den Betrieb des Sonnenkindergartens, der ebenfalls zum Bestand zählt, infrage stellen. Doch Stefan Bürger, als Leiter der Geschäftsstelle Kassel auch für Büderich zuständig, versicherte sofort, die Einrichtung solle fortbestehen — wenn auch eventuell an anderer Stelle.

Wie sich jetzt herausstellt: Bürger hat Wort gehalten und schneller gehandelt als gedacht. Es wird neu gebaut, allerdings nicht im Rücken der Awo-Begegnungsstätte, wie zunächst spekuliert wurde, sondern auf einem Grundstück am Laacher Weg zwischen Badener Weg und Unterm Kurhut.

In einer gemeinsamen Sondersitzung von Planungs- und Sozialausschuss am 6. März soll der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan in einem „beschleunigten Verfahren ohne Durchführung einer Umweltprüfung“ gefasst werden.

Die Wahl des neuen Standortes sei Ergebnis einer Analyse, die die GWH in Zusammenarbeit mit der Verwaltung durchgeführt habe. Alternativen seien „wenig bis gar nicht geeignet“. Ein Neubau am bisherigen Standort sei wegen des organisatorischen und finanziellen Aufwandes — provisorische Unterbringung und Betrieb des Kindergartens während der Bauphase — nicht zu rechtfertigen.

„Die GWH will ein Zeichen für die Siedlung setzen und hat daher ein eigenes Grundstück zur Verfügung gestellt“, sagt Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage. Ein anderer Standort in unmittelbare Nähe des Abenteuerspielplatzes habe sich als unbrauchbar herausgestellt. Das Grundstück am Awo-Haus komme wegen zu weniger Stellplätze nicht infrage. „Wir wollen diesen Neubau schnell vorantreiben und sind froh, dass die GWH mitzieht“, erklärt Mielke.

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