Eine krachende Niederlage für Niegeloh

Delegierte des Wahlkreises 110 schicken Benedikt Winzen ins Rennen.

Krefeld/Meerbusch. Mit großer Mehrheit hat Krefelds Juso-Vorsitzender Benedikt Winzen die Wahl zum SPD-Bundestagskandidaten für den Wahlkreis 110 für sich entschieden. 102 der stimmberechtigten 126 Delegierten aus Krefeld-Süd, Kaarst, Korschenbroich, Jüchen und Meerbusch stimmten für den 27-Jährigen. Für Heidemarie Niegeloh, die Mitbewerberin aus Meerbusch, votierten 23 Sozialdemokraten.

Der Wirtschaftswissenschaftler Benedikt Winzen, seit drei Monaten verheiratet, will sich für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen, den „Werten unserer Gesellschaft“. Winzen tritt keine leichte Nachfolge an. Er beerbt als Kandidat Bernd Scheelen, der 19 Jahre im Bundestag war.

Für ihn, den „Mister Kommunalpolitik“, gab es lang anhaltenden Beifall und Lob von Frank-Walter Steinmeier, dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, der die Genossen auf die Bundestagswahl einschwor. „Wir haben die schlechteste Regierung seitdem die Reptilien an Land gekommen sind.“

Die 58-jährige Heidemarie Niegeloh erklärte nach ihrer Niederlage: „Ich biete dem neuen Kandidaten meine gesamte Hilfe und Unterstützung an.“ Dazu steht sie auch am Tag danach. Ihr Einsatz im Bundestagswahlkampf werde nach der „krachenden Niederlage“ nicht geringer. „Die kann man nur hinnehmen.“ Schon im Vorfeld habe es kritisches Raunen gegeben.

Am Samstag sei nichts Außergewöhnliches vorgefallen, aber „die Stimmung war nicht gut für mich“. Inhaltlich empfindet sich Niegeloh nicht als gescheitert: Die Wahl sei zwischen einem jungen Mann und einer erfahrenen, im Leben stehenden Frau gefallen. „Die Delegierten hatten wohl eine andere Zukunftsvorstellung.“ Die Meerbuscher Parteivorsitzende kann dem Positives abgewinnen. „Alle Meerbuscher haben hinter mir gestanden. Das ist das Gute an dem Ergebnis.“ cf/vlo

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