Elektroauto sendet eine Botschaft aus dem Mollsfeld

Fünf Unternehmen teilen sich einen Mitsubishi und werben für umweltfreundliches Autofahren.

Osterath. Ist die Wirtschaftsförderin Heike Reiß richtig informiert, dann ist das Meerbuscher Modell des E-Car-Sharings von fünf Unternehmen wenigstens eine Deutschlandpremiere. Der Fuhrparkmanager Athlon hat die Federführung des Projekts übernommen, an dem sich seine Mollsfeld-Nachbarn Epson, Kyocera, SSF Schwimmbad sowie die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) beteiligen.

Sie alle haben per Internetbuchung Zugriff auf einen Mitsubishi, der elektrisch angetrieben wird. 150 Kilometer Reichweite und 130 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit hat der geräuscharme Viersitzer. Sechs Stunden dauert es, bis der Energiespeicher zu 100 Prozent aufgefüllt ist: per Stecker aus der Steckdose mit Strom aus Wasser- und Windkraft.

Firmenmitarbeiter sollen das Fahrzeug für Außentermine nutzen, um Geschäftskunden vom Düsseldorfer Flughafen abzuholen oder schlicht Heimweg und Anfahrt zur Arbeit zu bewältigen. Vier Stunden oder einen Tag — der Kunde bestimmt, wie lange er das Fahrzeug benötigt und im Internet blockiert.

Bürgermeister Dieter Spindler freut sich über die „tolle Initiative“ und wertet sie als Beitrag der Firmen zum Klimaschutzkonzept der Stadt Meerbusch.

Energiesparen hat sich wie die Partner auch die Firma SSF Schwimmbad GmbH auf die Fahnen geschrieben. „Das geht“, sagt Projektberater Rolf Petersen. Seit 25 Jahren sei SSF in Sachen Energieeinsparung Vorreiter in der Branche. Mittelfristig wolle die Firma auch eigene E-Fahrzeuge anschaffen.

Ein solches hat Epson schon auf dem Parkplatz. Alle Nutzer, so erläutert Epson-Pressereferentin Anne Buch, würden nach der Fahrt einen Fragebogen ausfüllen, der von der Fuhrparkmanagerin ausgewertet werde. Das will Kyocera ebenso handhaben.

Die geringe Reichweite des Fahrzeugs sei statistisch kein Problem, sagt Carsten Claßen (Athlon): „80 Prozent der Nutzer fahren am Tag nicht mehr als 60 Kilometer.“

Klar ist, dass ein E-Auto für fünf Unternehmen vor allem symbolischen Charakter hat. Doch man setzt auf den Multiplikatoreneffekt: Vorbehalte würden schwinden, je mehr Menschen positive Erfahrungen mit dem Wagen machten, so Claßen. Er glaubt, dass die E-Mobilität zukunftsweisend ist. Aktuell sieht das so aus: 160 Fahrzeuge, so Claßen, habe Athlon innerhalb eines Jahres auf die Straße gebracht — von 570 Exemplaren deutschlandweit.

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