Flughafenbrücke ist zehn Jahre alt

Zum Jubiläum gewährt Straßen NRW einen Einblick in das Brückenbauwerk über dem Rhein.

Ilverich. Hermann Böse kennt wahrscheinlich jeden Stein, der in die Flughafenbrücke eingebaut wurde. Der Sachgebietsleiter Verkehr beim Landesbetrieb Straßen NRW war vor zehn Jahren maßgeblich am A44-Lückenschluss zwischen Düsseldorf-Lohausen und Meerbusch-Ilverich beteiligt. Und erinnert sich gerne an diese Zeit zurück.

Wenn er heute die einzelnen Etappen der knapp vierjährigen Bauzeit in dem damals gedrehten Film verfolgt, murmelt er immer wieder leise: „Daran kann ich mich genau erinnern.“ Diesen Film bekamen am Mittwochabend auch 20 Neugierige zu sehen, die anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Landesbetriebs Straßen NRW das Innenleben einer Brücke inspizieren und den Blick von einem der 34 Meter hohen Pylone schweifen lassen durften.

Der erste Eindruck nach Betreten des Bauwerks an einem der Strompfeiler ist jedoch eher ein wenig unappetitlich. Überall liegt Taubenkot. „Das bekommen wir nicht in den Griff. Obwohl die Lücken in diesem Bereich nur minimal sind, kommen die Tiere da durch. Wir überlegen, alles mit Folie abzudichten“, sagt Böse.

Durch den dreizelligen Hohlgang unterhalb der Vorlandbrücke nähert sich die mit Schutzhelmen ausgestattete Gruppe dem Bereich unterhalb des rechtsrheinischen Pylons. „Am Ende des Tunnels, wo das Licht ist, da müssen wir hin“, dirigiert Böse, der die Teilnehmer der unterirdischen Exkursion erst noch mit ein paar Informationen versorgen will, ehe es nach oben geht.

Die Flughafenbrücke ist komplett aus mit Eisen versetztem Spannbeton gebaut worden. Die Gesamthöhe beträgt 81 Meter, mehr hat die Genehmigungsbehörde nicht erlaubt. „Wegen der Nähe des Düsseldorfer Flughafens“, erklärt Böse. „Ein Jumbo müsste im Falle von Schwierigkeiten beim Start so gerade eben noch über die Pylone hinwegfliegen können.“

Gleichzeitig durfte der Wasserweg unterhalb der Brücke nicht vergessen werden. Eine minimale Durchfahrtshöhe von 9,10 Meter bei höchstem schiffbaren Wasserstand galt es, einzuhalten. Diese Auflagen bedingten die ungewöhnliche Konstruktion des Brückenbauwerks mit den V-Pylonen, „die in dieser Form erstmals umgesetzt wurde“, betont Böse.

Die Gruppe wird ungeduldig, man will endlich auf die Spitze des Pylons. Doch der Weg dahin ist ziemlich mühsam. 34 Meter gilt es über enge Treppen nach oben zu klettern. Doch schwitzend oben angekommen, entschädigt der Blick für die Mühe. Die Düseldorfer Skyline mit Flughafen, Arena, Fernsehturm und diversen Hochhäusern ist ebenso klar zu erkennen wie Krefeld zu erahnen ist. Meerbusch besticht durch eine breite Grünfront. Da fällt der Abstieg nach nur wenigen Minuten Aufenthalt geradezu spielend leicht.

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