Fluglärm: SPD will mit dem Minister sprechen

MichaelGroschek (SPD) hatte sich zur Kapazitätserweiterung geäußert.

Fünf konkrete Terminvorschläge hat die Meerbuscher SPD jetzt ihrem Parteigenossen Michael Groschek unterbreitet, um in Meerbusch öffentlich über das Thema Verkehrsinfrastruktur zu sprechen. Anlass für die Einladung der Sozialdemokraten an den NRW-Verkehrsminister ist die Berichterstattung unserer Zeitung über dessen umstrittene Äußerungen beim Neujahrsempfang des Düsseldorfer Flughafens.

Überraschend deutlich hatte sich der NRW-Verkehrsminister dort zu der geplanten Kapazitätserweiterung des Flughafens positioniert. „Wir brauchen einen starken, leistungsfähigen Flugverkehr. Das muss sich in konkreter Politik umsetzen“, sagte Groschek. „NRW wäre schlafmützig, würden wir nicht versuchen, die schneckenhafte Baustelle in Berlin für uns zu nutzen“, so der SPD-Politiker. Die Flughäfen müssten wachsen, auch wenn lärmgeplagte Anwohner das anders sähen.

Der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ hat bereits angekündigt, den Minister wegen mangelnder Objektivität aus dem Planfeststellungsverfahren zur Kapazitätserweiterung ausschließen zu wollen. Auch die Meerbuscher SPD-Vorsitzende Heidemarie Niegeloh ist über die Äußerungen ihres Parteikollegen alles andere als glücklich: „Für uns Sozialdemokraten in Meerbusch ist die Gesundheit der Bürgerinnenein hoher Wert, den es zu schützen gilt“, schreibt Niegeloh an den NRW-Verkehrsminister. „Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Politik, nicht das wirtschaftliche Interesse eines Unternehmens.“ Und sie fährt in dem Schreiben fort: „Lieber Mike, wir wollen Dich bitten, Deine angeblichen Äußerungen zu den Ausweitungen der Flugbewegungen unter dem Aspekt der Schutzbedürfnisse der Menschen, wenn notwendig, noch einmal zu überdenken.“ Das Interesse des Ministers an einem Gespräch in Meerbusch war in der Vergangenheit augenscheinlich nicht vorhanden.

Heidemarie Niegeloh, SPD-Chefin Meerbusch

Dies ist nicht die erste Einladung der Meerbuscher SPD an Groschek, sich vor Meerbuscher Bürgern zu erklären. Niegeloh schreibt in ihrem Brief: „Wir hatten bereits mehrfach um einen Termin mit Dir gebeten, da in Meerbusch viele Themen aus Deinem Verantwortungsbereich zu großen Problemen führen.“ Bislang hatte Groschek die Einladungen ausgeschlagen. Die neuen Termin-Offerten der Meerbuscher SPD sind: 24. Februar sowie 3., 4., 5. oder 6. März. mrö

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