Freie Fahrt durch Büderich

Nach zwei Jahren und neun Monaten ist die ehemalige B 9 rundum saniert.

Büderich. Am Mittwoch wurde die Ortsdurchfahrt Büderich freigegeben. Zwei Jahre und neun Monate war die Lebensader Büderichs abschnittweise gesperrt, hatten Privat- und Geschäftsleute gelitten. Ihnen dankte Bürgermeister Dieter Spindler am Mittwoch ausdrücklich für „Geduld und Verständnis“.

Stadt und der Betrieb Straßenbau NRW waren voll des Lobes füreinander: Dietmar Giesen (Straßen NRW) lobte die intensive und unkomplizierte Zusammenarbeit mit Meerbusch, Fachbereichsleiter Wolfgang Trapp im Gegenzug die Flexibilität des Landesbetriebs. Ausbau-Ergänzungen wie die Abbiegespur in die Büdericher Allee oder auch die geänderte Zeitfolge der Sanierungsabschnitte wegen des Ärztehauses an der Düsseldorfer Straße seien möglich gewesen.

„Es sieht jetzt gut aus im Innern von Büderich“, sagt Spindler. Froh war er wie Giesen, dass es in der Bauzeit keine größeren Unfälle gegeben habe. „Insgesamt ist es rund gelaufen.“

Für Giesen und seinen Kollegen Wolfgang Ganswindt war die Büdericher Baustelle mit ihren 5,3 Kilometern Länge und normalerweise 18 000 Fahrzeugen sowie der langen Bauzeit ein Großprojekt. „Ich hatte am Anfang, als tausende von Autos in der Baustelle aufliefen, nicht geglaubt, dass sich die Situation beruhigen wird“, gesteht Giesen. Die Einbahnstraßenregelung sei klug gewesen: „Das macht Routen kalkulierbar.“

Für die nächsten 20 bis 30 Jahre habe die Stadt nun Ruhe. Weil man die Straße aus 70 Zentimetern Tiefe neu aufgebaut habe, sei sie „wie neu“. Das gilt auch zwischen Bushaltestelle und Hildegundisallee, wo am Samstag auf etwa 100 Metern die Asphaltdecke erneuert wird. Die Mischung war nicht griffig.

Zahlreiche Meerbuscher hatten im Vorfeld der Sanierung massiv für den Erhalt der alten, „ortsbildprägenden“ Platanen gekämpft. Mittwoch zeigte sich auch die Pro-Baum-Mitgründerin Andrea Blaum „sehr zufrieden, zumal wir die Bäume retten konnten“. 6000 Unterschriften hätten die Stadt zu dem Kompromiss mit Pro Baum bewegt.

„Mit der Natur leben, nicht gegen sie, das muss heute die Devise für eine intelligente Grünplanung sein“, wiederholt Blaum ihren damaligen Appell. „Die Aufgabe wird uns nicht loslassen.“ Stadtbäume zu hegen und zu pflegen und intelligent nachzupflanzen, um nicht eines Tages wieder bei Null anzufangen, das sei das Ziel.

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