Fürs Alte Rathaus werden neue Mieter gesucht

Stadtwerke suchen zum 1. Januar Nutzer für die Büros im Denkmal.

Osterath. In der Hauptausschusssitzung am vergangenen Donnerstag beantwortete Bürgermeister Dieter Spindler die Anfrage von Jürgen Eimer (SPD) unbestimmt. Noch sei in Sachen Altes Rathaus nichts entschieden.

Die Äußerung bezog sich auf eine Immobilienanzeige der Stadtwerke Service Meerbusch Willich, in der Räume im Alten Osterather Rathaus an der Hochstraße zur Miete angeboten werden, die zurzeit und bis zum geplanten Umzug nach Neuss die Arge nutzt.

Das Inserat machte Eimer stutzig: „Es kann doch nicht sein, dass das Rathaus jetzt an irgendwelche privaten Firmen geht. Dann ist es doch für die Bürger weg“, gab er zu bedenken. Auf den repräsentativen Saal im ersten Obergeschoss, in den auch die Schützen regelmäßig zum Empfang laden, könne man nicht verzichten.

Spindler hielt sich ganz bedeckt, was mit dem Denkmal, das zu 100 Prozent im Besitz der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) und damit zu 60 Prozent in städtischer Hand ist, geschehen wird. Nichts sei entschieden, der Umfang der Vermietung müsse noch geregelt werden, betonte der Bürgermeister.

Ein Blick in den Anzeigentext zeigt, dass der zu regelnde „Umfang“ groß bemessen sein kann: Da werden in dem historischen Gebäude, Jahrgang 1886, knapp 900 Quadratmeter als Büro- oder Praxisräume angeboten. Ausdrücklich wird mit der Aktionsküche aus dem Jahr 2011, Blockheizkraftwerk und Wärmepumpe geworben.

Vom Angebot ausgeschlossen ist auch nicht das Kundenzentrum im Erdgeschoss. „Bei Interesse kann das Objekt komplett für eigene Zwecke angemietet werden“, heißt es da — einschließlich Aktionsküche, Sitzungssaal und Kundenzentrum.

„Es wäre ein schwerer Verlust, wenn das Gebäude nicht für die Öffentlichkeit erhalten bliebe“, sagt ein Alt-Osterather. „Und die WBM-Kunden würden das auch nicht gut finden.“ Ähnliches kommt aus Schützenkreisen.

Empfang im ehemaligen Ratssaal, Ehrengäste auf dem Balkon, Tribüne vor dem Haupteingang: Die WBM haben das Haus für gesellschaftliche Ereignisse immer zur Verfügung gestellt. Auch die Organisatoren des Kinderschützen- und des Maifests müssten ohne deren Parkplatz, Küche, Strom- und Wasserversorgung umdenken.

Viele Osterather hoffen, dass die Anzeige der Stadtwerke ein „Testlauf“ ist und zum 1. Januar — prognostizierter Termin des Neubezugs — eine „öffentliche Lösung“ gefunden wird.

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