Gerechtes System in der Kinderbetreuung

Stadt arbeitet an einem gerechteren System für Ogata, Kita und Tagespflege.

Meerbusch. Die Beitragsgrundlagen für die Kindertageseinrichtungen, die Tagespflege und die Offenen Ganztagsgrundschulen sollen nach dem Willen der Verwaltung und einer Mehrheit des Rats vereinheitlicht werden. Derzeit sind den drei Bereichen noch Beitragssatzungen zugeordnet, die sich über Jahre unterschiedlich entwickelt haben.

Bereits in den Vorjahren bestand die Absicht, die Beitragssysteme zu vereinheitlichen und damit für die Eltern übersichtlicher zu gestalten. Zurzeit ist zum Beispiel der Besuch in den Kindertageseinrichtungen für Kinder kostenfrei, deren Eltern ein Jahreseinkommen bis zu 25 000 Euro haben. In der Tagespflege (Tagesmütter) gilt dagegen eine Beitragsfreiheitsgrenze von 12 271 Euro. Der Besuch der Offenen Ganztagsgrundschule (Ogata) wiederum ist nur für Kinder von Eltern kostenlos, die Transferleistungen wie Arbeitslosengeld 2 beziehen.

Die Verwaltung schlägt für die Sondersitzung des Schul- und Jugendhilfeausschusses am kommenden Mittwoch vor, die Beitragsfreiheit in allen Betreuungsformen auf 25 000 Euro anzuheben. Ebenfalls soll geklärt werden, ob die derzeitige Einkommensobergrenze von 73 000 Euro (Kita) beziehungsweise 61 355 Euro (Tagespflege) angehoben wird und damit die Beiträge für gut verdienende Eltern gestaffelt erhöht werden können.

Ausdrückliches Ziel der Umstrukturierung ist eine einheitliche und gerechtere Beitragsberechnung. Beabsichtigt ist auch, Eltern in den unteren Einkommensgruppen zu entlasten und besser Verdienende stärker zu belasten.

Dass neue System soll gewährleisten, dass in Meerbusch auch künftig ein hochwertiges Betreuungsangebot gemacht werden kann, betont Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage. Angesichts des weiter notwendigen Ausbaus der U3-Plätze, wachsender Kinderzahlen in Lank und Büderich (Stichwort Kindergartenneubau) sowie der hohen Nachfrage nach Ogata-Plätzen kämen enorme Kosten auf die Stadt zu.

Die Zahlen dazu sind eindeutig: So ist laut Verwaltung die Zahl der Kinder im Offenen Ganztag innerhalb der vergangenen vier Jahre um 60 Prozent gestiegen, die Fallzahlen der U3-Kinder in der Tagespflege habe sich in den vergangenen drei Jahren verdreifacht. Investitions- und Betriebskosten bleiben an der Stadt hängen.

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