Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer

Experte für „Shared Space“ stellt am Mittwoch Studienergebnis für die Dorfstraße vor.

Büderich. Die Verkehrssituation auf der Dorfstraße, der Landesstraße 30, in Büderich wird von vielen Nutzern als unbefriedigend empfunden: Zentrumsbesucher, Durchgangsverkehr und Warenlieferanten, die die Einzelhändler beliefern, nutzen die Achse, die Büderichs Ortsmitte mit Kaarst/Osterath und Lörick verbindet. Radfahrer fühlen sich auf der Fahrbahn unsicher und radeln — verbotenerweise, aber sehr selbstbewusst — auf dem Bürgersteig, wo Konflikte mit Fußgängern programmiert sind.

Wie kann man diese Situation entspannen? Diese politische Diskussion mündete zuletzt in dem Prüfauftrag an die Verwaltung, ob man das Teilstück zwischen Mauritiuskirche und Brühler Weg/Am Fronhof zur Einbahnstraße machen könne. Eine Verkehrszählung ist zwischenzeitlich erfolgt. Im nächsten Bau- und Umweltausschuss am Donnerstag, 2. Februar, wird der Gutachter aufzeigen, ob und wie der Verkehr umgeleitet werden könnte.

Aktiv mischt auch die Meerbuscher Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in der Diskussion mit. Sie hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, um unabhängig von der Einbahnstraßenregelung „ein Verkehrskonzept anzustoßen, das vielleicht mehr Aufenthalts- und damit auch mehr Lebensqualität auf der Dorfstraße verspricht, zum anderen aber auch die Verdrängung von Verkehr in Wohnstraßen und die Lärmproblematik für Anwohner an der Büdericher Allee oder Friedenstraße zu verhindern sucht“, wie die BUND-Vorsitzende Andrea Blaum mitteilt.

Das Konzept des Shared Space, das einen von allen Verkehrsteilnehmern gleichberechtigt genutzten Straßenraum annimmt, ist eine Variante. Danach sind Kraftfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger in nicht streng abgetrennten Bereichen gleichberechtigt unterwegs. Verkehrsregelungen durch Schilderwälder würden entfallen, und auch ohne Schilder reduziere sich das Tempo in solch einem Bereich, weil alle Verkehrsteilnehmer aufeinander achten müssten.

Ob solche eine Nutzung in einem Abschnitt der Dorfstraße möglich ist, diese Frage versucht das Gutachten, entstanden an der Uni Wuppertal, zu beantworten.

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