Große Solidarität beim Saubertag

Buddhisten, Bauern, Schützen, Tänzer oder Jäger räumten den Unrat von den Straßen.

Meerbusch. Das letzte Siggi-Sauber-Mobil des gleichnamigen Aktionstages wurde am Samstag gegen 14 Uhr im Wertstoffhof entladen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die freiwilligen Hilfstruppen aus allen Stadtteilen schon längst zu 130 bereitstehenden Portionen Erbsensuppe in der Bösinghovener Feuerwehrwache eingefunden.

In Strümp wurde fachmännisch getrennt, für etwaige Nachzügler mit gefüllten blauen Müllsäcken standen die Saubermänner aber auch später noch bereit.

„Alles ging wie immer reibungslos“, berichteten Markus Tilgner und Rudi Fabricius, zwei von acht Helden des Alltags im Einsatz, die die orangefarbenen Minitransporter durch den Unrat auf den Straßen und Plätzen steuerten. Der sei oft immer noch weitläufig um Müllcontainer herum zu finden und nicht nur darin, wie Hubert Kräling, Vorsitzender des Bürgervereins Ossum-Bösinghoven, wiederholt bedauert.

An der Bequemlichkeit als Ursache habe sich in den 15 Jahren, seit der Verein die Aktion ins Leben gerufen hat, offenbar nichts groß geändert. Immer wieder würden Kühlschränke und Autoreifen in die Natur geworfen, wofür er kein Verständnis aufbringe. Das Entsorgungs-Hilfsangebot sei doch nahezu perfekt und im Umweltkalender ausführlich erklärt. „Die Gesamtmenge hat sich aber gegenüber 2011 halbiert.“

Um dem Müll die Stirn zu bieten, werden besonders die Kinder in diese Art Sauberkeitserziehung einbezogen. Auch in diesem Jahr halfen ab Kindergartenalter alle mit frischen Wangen als gesundheitlichem Nebeneffekt. Mit glühendem Eifer waren die Kinder bei der Arbeit — wie auch Darius Dittner von der Jungfeuerwehr. Er habe den Dienst „echt gerne“, beteuert er.

Neben einer japanischen Entsorgungs-Delegation, der bereits im zehnten Jahr teilnehmenden Buddhisten-Gemeinde, Landwirten, die mit Traktoren den Nulltarif-Sperrmüll abkarrten, den Osterather Schützen, der Jagdrevieraufsicht und dem Meerbuscher Tanzsportclub sowie zahlreichen Einzelkämpfern und ganzen Familien sammelten unter dem Motto „Mach’ weg, was dich stört“ auch fünf Bewohner des evangelischen Behindertenwohnheims Büderich rund um das Hallenbad das nutzlos Gewordene ein.

Sie machten gemeinsam mit Gruppenleiterin Elisabeth Kals die interessantesten Funde des Tages: Radkappe, Regenschirm und Schneeschieber. Letzterer wurde von Bewohner Jürgen Lange sofort als praktisches Hilfsmittel erkannt, denn laut seiner Einschätzung herrschte in seinem Einsatzgebiet „ein ganz schönes Durcheinander“.

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