Gütesiegel für das Städtische Meerbusch-Gymnasium

Die Schule wird vom Ministerium mit dem Gütesiegel „Individuelle Förderung“ ausgezeichnet.

Strümp. Es war ein Schock, als sich 2009 nur 61 Viertklässler auf dem Städtischen Meerbusch-Gymnasium (SMG) anmeldeten. Doch er hat offenkundig Gutes bewirkt: „Wir waren einfach zu bescheiden“, sagt Schulleiter Ulrich Keusen heute selbstbewusst. Er und seine Kollegen, Eltern und Schüler machten sich daran, das Profil der Schule, seit 2002 ausgebildet, zu zeigen.

Den entscheidenden Anstoß gab der Deutsch- und Biolehrer Hakan Ören. Er hatte als Mitarbeiter im Büro für interkulturelle Arbeit, einem Schul-Service-Center, die Bedeutung einer Zertifizierung erkannt.

Unter der Regie von Keusen, Ören und dem Koordinator für Schulentwicklung, Karl-Heinz Renner, trägt man zusammen, was das SMG auszeichnet. Neu erfinden muss man nichts, betont das Trio. „Wir haben unsere Angebote lediglich gebündelt.“

Unterrichten, betreuen und fördern — diesen Ansatz des SMG zeichnet Schulministerin Silvia Löhrmann am Mittwoch mit dem „Gütesiegel Individuelle Förderung“ aus. Schwerpunkte bilden die Lese- und Schreibförderung, gefördert wird durch Differenzierung und ganzheitliches Lernen, durch Berufs- und Studienorientierung, durch Lernorte, durch Betreuung und Beratung.

Dass sich das Strümper Gymnasium in diesem Bereich zertifizieren lässt, entspricht seinem Selbstverständnis. „Wir wollen das Kind dort abholen, wo es Anfang der fünften Klasse steht“, sagt Hakan Ören. Förderung genießen leistungsschwache und leistungsstarke Schüler. „Wir wollen auch exzellenten Schülern etwas bieten.“ Der Schulpflegschaftsvorsitzenden Cornelia Löbhard-Mann gefällt darüberhinaus, dass Kinder ihre Schwerpunkte in der Schullaufbahn verändern können.

Neben hochqualifizierten Französisch-Angeboten, die SMG-Abiturienten den direkten Weg zur französischen Uni ebnen, der Berufsberatungsbörse durch Ehemalige und Eltern, AGs und Werkstätten ist das Literaturstudio ein gutes Beispiel für die Vernetzung, die auf allen Ebenen angestrebt wird:

Es bietet entsprechend dem Lehrinhalt deutsche, englische und französische Literatur — in Buchform, als Hörbuch und Film. In Studiosesseln und mit Funkkopfhörern ausgestattet, können sich die Schüler kursweise oder auch alleine mit dem Material beschäftigen, berichtet die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Marion Martin zufrieden, die mit einigen anderen engagierten Müttern ehrenamtlich die Bibliothek betreut. Das finanzielle Rückgrat aller Projekte ist der Förderverein.

Was eine gezielte und gelungene Förderung eines jeden Schülers voraussetzt: genaue Diagnose, gründliche Dokumentation und intensive Kommunikation. Stolz will die Schule künftig mit ihrem Zertifikat — gültig für drei Jahre — werben. Das Gütesiegel sei Anerkennung und Anstoß für die eigene Arbeit, sagt Karl-Heinz Renner.

Doch der Gewinn der Bewerbung ist noch ein anderer: „Wir haben das als Team erreicht“, betont Keusen. „Das ist eine tolle Erfahrung und stärkt das Selbstbewusstsein der Schule.“

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