Gutachter soll Boden bewerten

Die Straße Am Oberbach soll zeitnah saniert werden.

Die Diskussion um die Sanierung der Straße Am Oberbach in Langst-Kierst geht weiter. Den Vorwurf der Anwohner, die Stadt setze zu hohe Maßstäbe an und erhöhe somit unnötig die Kosten, weist Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage weit von sich. „Selbstverständlich sind wir als Stadtverwaltung verpflichtet, den Geldbeutel der Bürger zu schonen, wo immer es möglich und nachhaltig sinnvoll ist“, sagt sie. Gleichwohl aber sei es für die Kommune oberstes Gebot, fachlich seriös, nachhaltig und mit Weitsicht zu arbeiten — auch oder gerade bei Straßenausbauprojekten, die folgenden Generationen zugute kommen sollen.

Ein wesentlicher Streitpunkt des für rund 630 000 Euro geplanten Projekts ist die Frage nach der Bodenbeschaffenheit. Es muss geklärt werden, ob ein Frostschutz vorhanden ist. Während die Anwohner der Meinung sind, dass es reichen würde, 30 bis 40 Zentimeter des alten Straßenbelags abzutragen, rät die Verwaltung, doppelt so tief auszukoffern. Dabei betont Wolfgang Trapp, Leiter des Fachbereichs Straßen und Kanäle: „Niemand hat Interesse daran, unnötig Kosten in die Höhe zu treiben.“ Das von der Stadt eingeholte Bodengutachten für die Straße Am Oberbach empfiehlt einen kompletten Austausch. Trapp: „Wer am Fundament spart, der spart an der falschen Stelle.“ Dies sei insbesondere direkt am Rheindeich mit seinen besonderen Wasser- und Grundwasserverhältnissen zu beachten.

Darüber hinaus betonte die Stadt, dass die Behauptung der Anwohner, durch eine Auskofferung von maximal 40 Zentimetern 150 000 Euro zu sparen, für Irritation gesorgt hätte. Die Anwohner berufen sich dabei auf Straßenbau-Experte Hartmut Beckedahl, der in einem Vortrag bei der Meerbuscher FDP-Fraktion dieses Einsparpotenzial genannt hatte. Auf Nachfrage der Stadtverwaltung habe Beckedahl seine Einschätzungen inzwischen deutlich relativiert.

Um die Diskussion zeitnah abschließen zu können, wird die Stadt nun einen Bodengutachter beauftragen, der die Frostsicherheit und die Tragfähigkeit des Bodens untersuchen soll. Die Ergebnisse sollen in einigen Wochen vorliegen.

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