Helfer bereiten alles für die Ankunft der Flüchtlinge vor

Gestern Nachmittag wurde die Turnhalle am Mataré-Gymnasium in Büderich zur Notunterkunft umgerüstet.

Die Stadt Meerbusch hat innerhalb weniger Tage für das Land NRW eine Notunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet. Gestern Nachmittag bauten rund 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr und rund 20 Mitglieder der Johanniter-Unfallhilfe die Turnhalle des Mataré-Gymnasiums zur Unterkunft um. Zwei große Sorgen trieben den Ersten Beigeordneten Frank Maatz um: Kommen die Betten rechtzeitig an? Und: Gelingt es, einen Sicherheitsdienst zu verpflichten? Beide Fragen sind nun mit ja beantwortet, für die Flüchtlige ist alles bereit. Insgesamt 150 werden kommen. Der NRW-Innenminister hatte die Stadt Meerbusch um Amtshilfe gebeten, weil die Ersteinrichtungen des Landes bereits überfüllt sind. Am Donnerstagmorgen kam der Anruf, wurde die Ankunft für Montag avisiert.

Immer wieder musste der Krisenstab für außergewöhnliche Ereignisse improvisieren. Doppelstockbetten? Sind in Deutschland nicht mehr erhältlich. „Zuletzt hatte das DRK Betten aus Belgien geholt“, berichtet Maatz. In der Turnhalle des Mataré-Gymnasiums wurden gestern Nachmittag Feldbetten aufgebaut. Die brauchen zwar mehr Platz, aber andere gibt’s nicht. In jedem Sektor der gut 1200 Quadratmeter großen Halle sollen 50 Flüchtlinge untergebracht werden, in Quartieren zu je zehn Menschen. Bauzäune trennen die Quartiere voneinander ab, werden mit einem Sichtschutz versehen. Wenn die Flüchtlinge kommen, werden die beiden Trennwände der Dreifach-Turnhalle heruntergefahren. Zwölf Duschen stehen den Flüchtlingen zur Verfügung, Toiletten sind draußen: Dixie-Klos.

Das Bürgertelefon steht nicht mehr still. „Fast immer wollen Meerbuscher wissen, wie sie helfen können“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Maatz sagt: „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung aus der Bevölkerung.“ Sicher ist: Benötigt werden Bekleidung — auch wärmere — sowie Koffer und Reisetaschen.

Mit Kleiderspenden sollten die Meerbuscher noch einen Tag warten. Denn noch ist gar nicht klar, wie viele Frauen, wie viele Männer, wie viele Kinder nach Meerbusch kommen. Und wo sie herkommen, wird sich erst im Laufe der Erstregistrierung klären, die die Stadt hilfsweise für das Land NRW vornimmt. Dafür ist vor der Turnhalle eine Reihe von Zelten aufgebaut. Zunächst werden die Flüchtlinge nach der Ankunft von fünf Ärzten auf ansteckende Krankheiten untersucht, anschließend werden sie registriert. „Es wird nicht möglich sein, dass die Meerbuscher die Flüchtlinge bei der Ankunft persönlich begrüßen“, sagt Maatz. Zum einen will die Stadt mögliche Ansteckungsgefahren ausschließen. Den anderen Grund nennt Maatz nicht: In anderen Notunterkünften schmuggelten sich Leute in die Reihen der Flüchtlinge, um Leistungen abzugreifen. Ein Meerbuscher Catering-Unternehmen sorgt für die Verpflegung. Anschließend dürfen die Flüchtlinge die Einrichtung verlassen.

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