Hilfe für Leben und Alltag

Athlon unterstützt das SPZ in Strümp, eine Anlaufstelle für psychisch Kranke.

Meerbusch. „Das ist für uns fast wie Weihnachten“, sagt Günther Steinbach, Leiter des Sozialpsychiatrischen Zentrums (SPZ) in Meerbusch, als er am Dienstag Papiere und Schlüssel für einen Mercedes-Van von Brigitte Gray erhält, Management-Assistentin des Fuhrpark-Unternehmens Athlon. Drei Jahre lang dürfen Steinbach und fünf weitere hauptamtliche Sozialarbeiter nun über das Fahrzeug verfügen — inklusive Versicherung, Wartung und Kraftstoff.

Das SPZ kümmert sich seit 13 Jahren um psychisch kranke Menschen und deren Angehörige. Die SPZ-Mitarbeiter können den Mini-Bus gut gebrauchen, deckt die Einrichtung in Trägerschaft des Mobilen Hilfsdienstes von der Xantener Straße 62 in Strümp aus doch auch die Städte Kaarst, Korschenbroich und Jüchen ab.

„Wir sehen uns als Anlaufstelle. Ich schaue mir beispielsweise die Lebenssituation eines kranken Menschen an, versuche mitzuhelfen, den Alltag zu meistern oder fungiere auch nur als Lotse zu anderen Einrichtungen“, erklärt Steinbach.

Psychisch Kranke aus der Isolation befreien und sie dabei unterstützen, sich im Leben zu behaupten, so definiert der SPZ-Leiter sein Aufgabengebiet. Das könne im Rahmen eines Beratungsgesprächs in Strümp geschehen, „wir machen aber auch Hausbesuche, organisieren Ausflüge oder helfen beim Transport von Möbelstücken“, erläutert Steinbach. Dafür nutzten die Mitarbeiter bisher immer Privatautos.

Bis zu 100 Personen werden vom SPZ im Jahr unterstützt. „Bei einigen reicht ein Gespräch, andere chronisch Kranke betreue ich schon seit mehr als zehn Jahren“, erzählt der Sozialarbeiter, der seinen Job keineswegs als Belastung empfindet: „Ich habe im sozialen Bereich schon viel gemacht, aber keine Arbeit hat mich so erfüllt wie diese.“

Cord Wellhausen, ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Mobilen Hilfsdienstes, betont, dass die Alternative zu diesem niederschwelligen Angebot in Strümp nur die pychiatrische Klinik sein könne. „Aber wir sind sehr bemüht, psychisch kranke Menschen nicht aus deren häuslicher Umgebung zu reißen.“

Gut möglich, dass das SPZ bei seiner Arbeit bald Hilfe bekommt, denn Athlon-Geschäftsführer Ryjan Rutgers erklärt, dass mit der Übergabe des Mercedes-Vans das Engagement des Unternehmens mit Sitz im Mollsfeld nicht beendet sein soll: „Die Vision ist, dass unsere Mitarbeite sich langfristig einbringen.“

www.mhm-ev.info

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