Imagewandel bei Weltläden

Die kleinen Shops kommen beim Kunden immer besser an.

Osterath. Die Eine-Welt-Läden haben ihr etwas angestaubtes Image längst abgelegt. Inzwischen wagen sich auch Kinder und Jugendliche in die kleinen Läden, die mit einem hellen und freundlichen Ambiente einladender wirken als noch in den Anfangsjahren ab 1970. Gerade der Bio-Boom kommt dem Fairen Handel entgegen. Über 800 der zumeist ehrenamtlich geführten Shops, die in der Regel nur noch schlicht als Weltladen bezeichnet werden, gibt es schon in Deutschland.

Allein zwei davon stehen in Büderich und Osterath, in Lank und Strümp werden zusätzlich bei kirchlichen Veranstaltungen diverse Produkte des Fairen Handels angeboten. Im Pfarrzentrum Nussschale in Osterath kümmern sich bis zu 15 Mitarbeiter um den Laden, der dank der großen Anzahl an Ehrenamtlern ausgedehnte Öffnungszeiten an vier Tagen in der Woche anbieten kann.

„Wir arbeiten mit dem Verein zur Förderung des Fairen Handels in Kamp-Lintfort zusammen. Von dort beziehen wir die Ware auf Kommission und leiten die Einnahmen dann auch an den Verein weiter“, erklärt Antje Hermanns, die nicht nur von dem Prinzip der gerechteren Bezahlung der kooperierenden Kleinbauern in Lateinamerika oder Asien überzeugt ist, sondern auch die Auflagen für die Landwirte gut findet: „Werden zum Beispiel die Felder überdüngt, nimmt die Importorganisation Gepa die Ware nicht ab.“

Pfefferminzbonbons seien aus diesem Grund momentan nicht im Angebot, ansonsten fehlt es in dem Laden am Bommershöfer Weg aber an nichts. Der Kaffee ist nicht nur optisch ansprechender verpackt als früher, es gibt ihn inzwischen auch als Pads für den Vollautomaten. Neue Schokoladensorten wie Mandel-Kakao oder Kaffee-Zimt locken ebenso wie die 34 verschiedenen Teesorten von indischem Grüntee bis Rooibos. Die edlen Weine würden garantiert keinen dicken Kopf machen, betont Monika Teipel, und die Schoko-Nikoläuse seien mit ihrem Krummstab wie ursprünglich gedacht noch als Bischof erkennbar.

Ulrich Schulz kümmert sich in dem Laden um die Finanzen. Für ihn ist das Eine-Welt-Prinzip auch ein Sinnbild für eine funktionierende Ökumene: „Beide Kirchen arbeiten eng zusammen. In Osterath haben wir das Geschäft daher an dem zentraleren Standort am katholischen Pfarrzentrum konzentriert.“

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