In Lank wird nicht nur Rheuma behandelt

St.-Elisabeth-Hospital hat Spezialisten für Hand-OPs in seinem Ärzteteam.

Meerbusch. Die starken Schmerzen in der rechten Hand trieben ihr die Tränen in die Augen. Nachts konnte sie nicht mehr schlafen. Nach vier Wochen andauernder und heftiger Beschwerden musste Arzthelferin Ulrike Stefes akzeptieren, dass die Beschwerden nicht von allein verschwinden würden.

„Kribbeln und Taubheit, verbunden mit leichten Schmerzen in den Fingern, das kannte ich schon seit Jahren“, erzählt sie. Ulrike Stefes leidet unter dem sogenannten Karpaltunnel-Syndrom.

„Dabei ist ein Nerv in Höhe des Handgelenks eingeengt. Dies führt zu oft auch nachts auftretenden Schmerzen in Hand und Unterarm sowie Gefühlsstörungen, meist in Daumen, Zeige- und Mittelfinger“, erläutert Michael Metz, Oberarzt der Klinik für Orthopädie am Rheinischen Rheuma-Zentrum des St.-Elisabeth-Hospitals.

Die Klinik in Lank hat sich auf Handoperationen spezialisiert. „Ein Karpaltunnel-Syndrom kann entstehen, wenn dieser Nerv einfach aus der anatomischen Veranlagung heraus wenig Platz hat“, führt er weiter aus. „Dabei ist meist die Arbeitshand betroffen, häufig aber auch beide Hände.“

Neben der anatomisch bedingten Enge gibt es einige weitere Gründe für diese Erkrankung: beispielsweise hormonelle Einflüsse wie in der Schwangerschaft oder eine rheumatische Grunderkrankung, bei der es durch Entzündungsgewebe zur Nerveneinengung kommt. Auch Menschen, die viel mit den Händen arbeiten, sind gefährdet. „Frauen leiden dreimal häufiger an dieser Erkrankung als Männer“, berichtet der Oberarzt.

Wird die Erkrankung früh erkannt, kann eine Schiene oder eine kurzzeitige Therapie mit Cortison helfen. In schweren Fällen hilft nur die OP. Dabei wird ein Band durchtrennt, das den Karpaltunnel handflächenwärts begrenzt. Dadurch wird der Nerv entlastet.

„Schon am nächsten Tag habe ich mit Bewegungsübungen begonnen. Ich wollte schnell die Beweglichkeit meiner Hand wiederhaben“, berichtet Ulrike Stefes. „Das Beste war, dass ich schon am Tag nach der Operation keine Schmerzen mehr hatte.“

Nach sechs Wochen konnte Ulrike Stefes die Hand wieder voll belasten. Drei Monate ist die Operation nun her. Wenn sie sich heute ihre Narbe in der Handfläche ansieht, ist sie immer noch begeistert. „Die Narbe liegt exakt in einer Hautfalte. Und die drei Stiche, mit denen ich genäht worden bin, sind kaum noch erkennen.“

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