Jugendliche reisen zurück in die siebziger Jahre

Im Osterather Jugendcafé haben die Teenager ein eigenes Theaterstück entwickelt. Die Proben laufen.

Jugendliche reisen zurück in die siebziger Jahre
Foto: Dackweiler

Meerbusch. Einmal pro Woche verwandelt sich das Osterather Jugendcafé (JuCa) in einen Proberaum. Denn jeden Donnerstag treffen sich die Mitglieder vom Jugendtheater Meerbusch, um ihre eigene Inszenierung auf die Beine zu stellen. Unter der Leitung von Theaterpädagogin Silke May erhalten sie Sprechtraining und machen Schauspielübungen. Mittlerweile ist auch das Drehbuch fertig, die meisten Rollen sind verteilt. Ende des Jahres soll die Premiere des Stücks stattfinden.

Inhaltlich sollte es etwas sein, das junge Menschen beschäftigt. Gemeinsam haben die jungen Theatermacher Ideen gesammelt. Dann hat sich die 17-jährige Lena Neeten mit zwei anderen Jugendlichen an die Feinarbeit gemacht und das Drehbuch formuliert. Für das Schreiben hat sie etwa einen Monat gebraucht. Obwohl sie in ihrer Freizeit gerne Kurzgeschichten verfasst, war der Anfang nicht leicht. „Es war es eine ganz schöne Umstellung, plötzlich ein Drehbuch zu schreiben“, erzählt sie: „Aber mit der Zeit ging es immer besser.“

Im Fokus der Geschichte steht der Unterschied zwischen drei Generationen. Es geht um Louise, Sabine und Melanie — Großmutter, Tochter und Enkelin. Melanie soll für die Schule einen Aufsatz über etwas schreiben, das ihr wichtig ist. Weil ihr aber nichts einfällt, hilft Mutter Sabine ihr auf die Sprünge und schlägt das Thema Liebe vor. Sie erzählt von den wilden Siebzigern und wie sie ihren Mann kennengelernt hat. Melanie interessiert sich aber nur mäßig dafür und chattet lieber am Handy — es kommt zum Streit.

Während der Inszenierung wird das Publikum oftmals mit auf eine Zeitreise genommen: von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück. Damit der Sprung in die siebziger Jahre gelingt, werden ein selbstgemachter gelber Autobus und ein großes, buntes Peace-Zeichen die Bühne schmücken. Silke May ist mit der Arbeit zufrieden: „Die Jugendlichen sind total engagiert und lassen sich auf die Arbeit ein.“

Das Theaterprojekt wurde vom Meerbuscher Kulturkreis (MKK) ins Leben gerufen und ist Teil des Jugendprogramms. Es soll neugierig auf Kultur machen, wie Künstler Roger Gerhold beschreibt: „Wir möchten die Jugendlichen fördern und gleichzeitig mit dem Projekt ihr Interesse wecken.“

Aktuell sind etwa 20 Mädchen und Jungen dabei, doch die Zahl schwankt gelegentlich. Für die männlichen Rollen könnte das junge Ensemble jedoch noch Unterstützung gebrauchen. Jeder, der interessiert ist, kann zu den Proben kommen.

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