Kindermusical: Herzklopfen für Ritter Rost

Christina Beyerhaus probt mit jungem Ensemble für große Bühne.

Meerbusch. Die Proben für das Kindermusical „Ritter Rost ist krank“ gehen in die entscheidende Phase. Mitte August verbarrikadiert sich das junge Ensemble zwischen acht und 15 Jahren mit dem kompletten Orchester für fünf Tage in einer Jugendherberge, um für die Bühnenshow gerüstet zu sein. An den beiden Wochenenden 25. und 26. August sowie 1. und 2. September gibt es dann insgesamt acht Auftritte (14 und 16.30 Uhr) im Forum Wasserturm.

„Die Schauspielerei soll natürlich immer noch und vor allem Spaß machen“, sagt Leiterin Christina Beyerhaus, die sich dessen ziemlich sicher sein kann. Zum einen haben sich die Nachwuchsmimen aus eigenem Antrieb im Rahmen eines Castings für eine der Singrollen beworben, zum anderen sind einige Darsteller schon seit Jahren dabei.

Wie Ferdinand Benzdorf. Der 13-Jährige steht bereits zum vierten Mal auf der Bühne, „und ich hoffe, ich kann auch weitermachen, wenn meine Stimme jetzt tiefer wird“. In der Pubertät entscheide sich, ob ein Teenager dem Theaterspiel treu bleibe oder seine Interessen sich verlagerten, weiß Beyerhaus. „Aber selbst wenn sie sich von der Bühne abwenden, nehmen sie viel mit: Sie können freier reden, besser hören und wissen, wie sich Herzklopfen in positive Bahnen lenken lässt.“

Das bestätigt Julia Hartmann: „Ich habe beim Casting total versagt. Ich habe mich erst ziemlich spät zur Bewerbung entschlossen und hatte dementsprechend wenig Zeit, Text zu lernen.“ Es kam, wie es kommen musste: „Ich habe meinen Text vergessen und musste vor Wut weinen“, erinnert sich die Zehnjährige mit Grausen.

Christina Beyerhaus hat Julia trotzdem angenommen. Weil sie ihr Potenzial erkannte und wusste, dass sie im Verlauf der Proben auch ihre Schüchternheit ablegen würde. Genau so kam es: „Inzwischen macht es mir voll Spaß“, sprudelt es aus Julia heraus.

Seit 2007 gehört auch Anne Hankel zum Team. Die 23-Jährige unterstützt Beyerhaus als Assistentin. Gerne wäre auch sie auf eine Schauspielschule gegangen, „aber das ist schlichtweg kaum zu finanzieren — zumindest nicht eine private Schule“, klagt sie.

Beyerhaus glaubt, dass sie auch in Zukunft an Ritter Rost festhalten wird. „Die Kinder lieben das Stück — und wir auch. Es kommt einfach nicht aus der Mode“, sagt die Schauspiellehrerin, die hofft, dass dem zehnten ein elfter Buchband folgen wird.

Was sie ebenfalls hofft, ist, dass die Probleme mit der Technik, vor allem mit den Headsets der Sänger, ein Ende haben werden. „Im vergangenen Jahr war es schon besser, aber wir denken trotzdem darüber nach, uns externe Technik zu leihen.“

“ Karten (6 Euro) für die Ritter-Rost-Aufführungen gibt es in allen Buchhandlungen; Ticket-Hotline: 02159-916251

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