Kunstgenuss unter Freunden

Gruppe „In eigener Sache“ zieht positive Bilanz.

Meerbusch. Große Zufriedenheit, aber auch sichtliche Erschöpfung bei sämtlichen Künstlern, die an dem Projekt „In eigener Sache“ teilnahmen — so lautet die Bilanz nach dem Wochenende offener Ateliers.

Heitere Gespräche und der rege Austausch unter Kollegen, Kunden und Kunstfreunden aus Meerbusch und der Umgebung, die den rund 2000 Einladungen gefolgt waren, prägten die Eindrücke.

„Einer raus, zwei hinein“, so fasst Foto- und Objektkünstler Herbert Koller bei der Nachlese der Gruppe das Besucheraufkommen zusammen. Auch die Idee des Rundgangs zwischen den Ateliers habe besser denn je funktioniert, meint Martina Kissenbeck. „In eigener Sache“ soll daher auch künftig die Anzahl von zehn Teilnehmern nicht wesentlich überschreiten.

„Viele Besucher möchten und bekommen in jedem Atelier Infos über die anderen Künstler. Das war bei den Kunstpunkten mit 700 Teilnehmern nicht möglich“, so Kissenbeck. Sehr erfreulich fand die Strümperin das große Interesse junger Gäste.

„Sie haben nicht nur hingenommen, sondern wollten philosophieren, ernsthaft diskutieren, ja Aussagen von Bildern wirklich verstehen.“ Das sei ungewöhnlich, wo diese Zielgruppe heute auch mal offen verkünde, „mit Kunst nicht viel am Hut zu haben“.

Die tiefer gehenden Gespräche hält auch Michael Vogt für das Wichtigste an den Ateliertagen. Da dürfe es ruhig spät werden, und wenn man tags darauf erfahre, dass Themen sich durch alle Ateliers gehalten hätten, sei das doch sozial erwärmend.

Seine mit Charme gezeichneten Promi- und Hundeköpfe — Guttenberg und Bardot, Mann und Hilton, Jack und Russel — sorgten jedenfalls für Unterhaltung und Anregung zugleich.

Auch die beteiligten Skulpturenbildner Martin Theis und Pasquale Lo Tufo stimmen in den Grundtenor des Wohlbehagens über den gelungenen Ablauf ein und erfreuen sich an den Vorzügen des verkleinerten Kreises. „Endlich fragen die Besucher wieder, ob sie mal anfassen dürfen“, scherzt Lo Tufo, der seidenglatte Holzfiguren fertigt.

Trotz aller Genugtuung wird bereits auf Hochtouren an Ideen für das nächste Mal gefeilt. Neben den gewohnten Flyern sollen künftig durchdachte Plakate als hilfreiche und einladende Wegweiser dienen, wie Vogt und Lo Tufo meinen. Desweiteren wird eine im kommenden Jahr dringend zu erhöhende Frauenquote diskutiert.

Susanne Form berichtet stellvertretend für ihren Schwager, den verstorbenen Winfried Schmitz-Linkweiler, über die Gäste, die ein letztes Mal sein Atelier betreten hätten: „Es gab keine Fremden, nur Freunde.“

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