Mutter erstochen — tatverdächtiger Sohn nach Fahndung gefasst

Konflikt endet in der Nacht zu Sonntag mit tödlichen Messerstichen im Treppenflur.

Mutter erstochen — tatverdächtiger Sohn nach Fahndung gefasst
Foto: Ingel

Lank. Gegen 3 Uhr in der Nacht zu Sonntag kam es in einem Mehrfamilienhaus an der Straße Eulengrund in Lank zu einer Auseinandersetzung, die für eine 41-jährige Frau tödlich endete.

In der Wohnung ihrer Familie hatte sich zwischen dem Sohn und seiner Mutter ein Streit entzündet. Die Auseinandersetzung verlagerte sich in den Flur des Mehrfamilienhauses, wo der 17-Jährige der Frau schließlich mit einem Küchenmesser zusetzte und floh. Seine jüngere Schwester, durch den Streit geweckt, hatte das Geschehen laut Polizeisprecherin Diane Drawe verfolgt, blieb aber wie ihre zwei schlafenden kleineren Geschwister unverletzt.

Nachdem der Bruder verschwunden war, verständigte das Mädchen eine Nachbarin, die ihrerseits die Polizei alarmierte. Im Treppenhaus fanden die Rettungskräfte die 41-Jährige leblos vor, der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen.

Die Fahndung nach dem Sohn wurde aus der Luft von einer Hubschrauber-Besatzung unterstützt. Gegen 7.40 Uhr wurde der Tatverdächtige nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt im Bereich Wittenberger Straße festgenommen — widerstandslos.

In der Wohnung der Familie wurde die mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt, noch am Sonntag wurde das Opfer obduziert. „Aus der Anzahl der Stiche und der Art, wie sie beigebracht wurden, ergibt sich möglicherweise, ob eine spätere Anklage auf Mord lauten wird“, erläutert Diane Drawe, Sprecherin der Kreispolizeibehörde. Ermittelt werde beim gegenwärtigen Sachstand wegen Totschlags.

Der mutmaßliche Täter ist für die Polizei kein Unbekannter. Mehrfach war gegen ihn bereits wegen Eigentumsdelikten ermittelt worden.

Auch laut Auskunft der Stadt hat der am Ende tödlich verlaufene Konflikt eine längere Vorgeschichte. Für längere Zeiträume sei der Schüler in Jugendeinrichtungen untergebracht worden. Auch eine pädagogischen Ambulanz habe er aufgesucht, sei zudem therapeutisch behandelt worden. Mit deren Einverständnis war der Junge erst Anfang März in seine Familie zurückgekehrt.

Nur wenige Tage danach war es am 9. März zum Konflikt zwischen Sohn und Mutter gekommen, bei dem die Frau leicht verletzt wurde. Daraufhin sprach die Polizei gegen den 17-Jährigen ein zehntägiges Rückkehrverbot aus. „Diese Verbote werden auch kontrolliert“, erläutert Drawe. „Diese Frist soll immer beiden Seiten Zeit geben, zu überlegen, wie es weitergeht.“ Nach den derzeitigen Erkenntnissen der Polizei sei der Junge zuletzt wieder bei seiner Familie gewesen. Der Vater sei nicht zu Hause gewesen, sagt Drawe. „Unseren Erkenntnissen nach hält er sich zurzeit wohl nicht in Deutschland auf.“

Der Opferschutz der Polizei ist im Einsatz. Die drei minderjährigen Kinder befinden sich mittlerweile in der Obhut einer Freundin der Mutter in Büderich.

Die Mordkommission „Eulengrund“ führt die Ermittlungen fort.

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