Nierster rocken im Narrenzelt

Rocker aus aller Herren Länder zog es am Samstag zur Galasitzung auf den Schulhof.

Nierst. Ganz im Zeichen alter Zeiten rockten die Nierster Jecken um Prinz Willi IV. Raven am Samstag im Festzelt auf dem alten Schulhof. Als Elvis begrüßte Sitzungspräsident Klaus Pricken Rocker aus allen Epochen und aller Herren Länder.

Unter großem Applaus stürmten zum Auftakt die Mädchen der kleinen Tanzgarde mit Plastikgitarren die Bühne und zeigten ihre ausgelassene Choreographie. Das Büttenduo Andi und Carsten ähnelte den Blues Brothers und begeisterte nicht nur mit bunten Gags, sondern vor allem mit professionellen Gesangseinlagen und seiner Hymne auf die Freie Herrlichkeit — mit Gänsehautfaktor: „Mir sin Neeschter us Neesch am Rhein!“

Die lokalen Gegebenheiten nahmen dann die „Matschköpp“ Daniel Steuten, Lutz Lenzen und Monika Menzen auf die Schippe. Für einige Verwunderung sorgte bei dem Narrentrio etwa das Gebaren der Menschen am Deich: „Da wird Jahrzehnte geplant und wenn der Kahlschlag beginnt, kommen die Leute um fünf vor zwölf und fangen ,et Protestiere on Lamentiere’ an“.

Nach 15 Jahren verabschiedeten sich die verbliebenen sieben jungen Frauen der Großen Tanzgarde mit einer Revival-Choreographie von der Bühne. Bis zu viermal in der Woche trafen sich die Tänzerinnen mit ihren Trainerinnen Nicole Groß und Daniela Lenzen, um ein eindrucksvolles Abschiedsprogramm auf die Beine zu stellen.

Mit dreistöckigen Hebefiguren faszinierten auch die Männer und Frauen der Tanzgarde Stürzelberg in rot und weiß. Beim freien Fall des Mariechens stockte so manchem der Atem — bis zur perfekten Landung in den Armen des starken Bodenpersonals.

Viele Reden drehten sich um Prinz Willi, der immer noch auf der Suche nach einer Prinzessin ist. So lagen demonstrativ auf etlichen Tischen Zettelchen zum Ankreuzen aus: „Willst Du mit mir gehen? — Ja / Nein / Vielleicht“.

Bürgermeister Dieter Spindler versprach dem Herrscher der Freien Herrlichkeit zwar standhafte Gegenwehr beim Rathaussturm, wünschte ihm aber auch, bis Aschermittwoch jemanden für den Gang zum Traualtar zu finden. Zumindest die Dorfgemeinschaft fand schunkelnd zusammen, als Urgestein Adolf „Man“ Rütten die Dorf-Hymne „De Neeschter Kerk“ anstimmte.

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