OBV bewirbt sich für das neue „Haus der Kinder“

Osterather Betreuungsverein will künftig Schul- und Kitakinder betreuen.

Meerbusch. Ende Juli endet der Vertrag mit dem Osterather Betreuungsverein (OBV). Er kümmert sich in Meerbusch zurzeit um 420 Kinder im Modell Verlässliche Grundschule (VGS) und um 920 Kinder in der Offenen Ganztagsschule (Ogata). Diese Aufgabe wird zum 1. August für vier Jahre neu ausgeschrieben. Die Stadt wird fünf anerkannte Träger der Jugendhilfe auffordern, sich zu bewerben. Auch den OVB.

WZ: Herr Eimer, der Bedarf an einer Betreuung der Schulkinder wächst seit 2004 rasant.

Jürgen Eimer: Das stimmt. Zurzeit gibt es allein in der Ogata 35 Vollgruppen und vier Ergänzungsgruppen. Und der Bedarf wächst noch. Das Angebot ist auch notwendig, wenn schon im Kindergarten eine 45-stündige Betreuung angeboten wird. Die Eltern können ja dann nicht zur Einschulung ihren Job aufgeben.

WZ: Auch der OBV ist in dieser Zeit größer geworden.

Eimer: Laut Gehaltsabrechnung haben wir 155 Mitarbeiter, außerdem kümmern sich Honorarkräfte und Übungsleiter um die Kinder. Das alles organisieren wir mit nur zwei Verwaltungskräften. Alle anderen arbeiten ehrenamtlich.

WZ: Was passiert, wenn Sie den Zuschlag nicht erhalten?

Eimer: Das ist immer wieder spannend. Vor allem für die Mitarbeiter ist es unangenehm: Deren Vertrag endet, wenn wir den Auftrag verlieren. Das schafft natürlich Unsicherheiten.

WZ: Der Auftrag wird im Paket vergeben. Ist das klug?

Eimer: Ja. Der neue Träger betreut alle Schulen und sowohl VGS als auch Ogata. Der Service aus einer Hand ist vernünftig, weil es immer wieder Überschneidungen gibt. An vielen Schulen gibt es gemischte Gruppen und die Ferienbetreuung wird über die Schulgrenzen hinaus organisiert.

WZ: Wie schätzen Sie die Chancen des OBV ein?

Eimer: Ich bin guten Mutes, dass wir den Auftrag bekommen. 15 Prozent des Preises fließen bei anderen Anbietern in die Verwaltung. Bei uns liegen sie bei ungefähr einem Prozent. Alles wird in Personal- oder Sachausstattung investiert. Zudem haben wir mittlerweile ein pädagogisches Profil. Eigenheiten der jeweiligen Schule werden natürlich in den Angeboten berücksichtigt, aber es gibt einheitliche Standards.

WZ: Wie sieht die Zukunft des OBV im besten Fall aus?

Eimer: Wir behalten unseren derzeitigen Auftrag und haben außerdem die Trägerschaft für den neuen Kindergarten und die Großtagespflege im künftigen Haus der Kinder, der heutigen Raphaelschule. Darum bewerben wir uns.

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