Sanierung im Schatten des Deichs

Straßengemeinschaft Am Oberbach fürchtet einen teuren Ausbau.

Langst-Kierst. „Wir wollen in die Ausbauplanung für die Straße eingebunden werden.“ Diesen Anspruch formulieren Anwohner der Straße Am Oberbach in Langst-Kierst. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll der Flickenteppich saniert werden, und das macht ihnen Sorge. Zu 70 Prozent werden sie laut Satzung an den Kosten beteiligt.

„Die Straße ist aber durch den Lkw-Betrieb zur Deichbaustelle stark belastet worden“, klagen Dieter Gardeweg und Gert Bergen. Bis zu 60 45-Tonner pro Tag hätten die Straße „in ihren Grundfesten erschüttert“. Die Kehrmaschine habe in „bis zu 20 Zyklen täglich“ den Asphalt aufgerissen, Regenwasser sei eingedrungen und die Belastung durch die Lkw habe „wie eine hydraulische Presse“ auf den Straßenunterbau gewirkt, sagt Bauingenieur Bergen.

In den Augen der Straßengemeinschaft muss die Deichbaufirma in Regress genommen werden und für die Schäden aufkommen: Deren Baustraße sei nicht rechtzeitig fertiggestellt worden, sie hätte stattdessen die Straße Am Oberbach genutzt.

Das entspreche nicht den Tatsachen, sagt Wolfgang Trapp, der städtische Fachbereichsleiter Straße und Kanäle. Die Deichverbandsbaustelle sei nahezu die ganze Zeit vom Oberbach abgetrennt gewesen. Nicht der Deichverband, wohl aber die Stadt habe Lastwagen über die Straße Am Oberbach geschickt. In städtischem Auftrag sei der Durchlass Langenbruchbach gebaut sowie der Rad- und Gehweg angelegt worden.

„Die Straße hat eine Funktion und muss auch eine Baustellenerschließung bewältigen können.“ Unstrittig, so Trapp, sei der marode Zustand der Anliegerstraße, die „noch nie eine vernünftige Decke erhalten“ habe. Doch andere Projekte hätten Priorität gehabt. Das Bodengutachten, Voraussetzung und Grundlage der Ausbauplanung, sei noch gar nicht bestellt. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Sanierung Am Oberbach im vorläufigen Haushaltsentwurf für 2013 nicht berücksichtigt.“

Wird das Projekt aktuell, wolle man die Anwohner gerne an der Ausbauplanung beteiligen. Was diese sich wünschen: eine einfache, keine teure Kernsanierung. „Wenn es stimmt, dass die Straße nicht durch den Bau gelitten hat, dann hält sie auch der Normalbelastung stand und dann reicht auch ein normaler Ausbau“, argumentieren Gardeweg und Bergen.

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