Saubertag wird abgeschafft

Vereine und Initiativen können flexibler tätig werden. Stadt unterstützt sie.

Meerbusch. Etwa fünfeinhalb Tonnen Unrat sind beim Meerbuscher Saubertag gesammelt worden. Die Menge ist seit Jahren rückläufig, nicht etwa, weil die Einsatzkräfte weniger fleißig arbeiten, sondern weil die Bemühungen der Stadt und der Idealismus der Helfer offenbar Wirkung zeigen. „Das Thema Sauberkeit ist in den Köpfen der Menschen angekommen — von einigen Unbelehrbaren einmal abgesehen“, sagt Stadtpressesprecher Michael Gorgs.

Künftig möchte der Fachbereich Umwelt die alljährliche Sauberkeitsinitiative flexibler gestalten. „Wir wollen Gruppen und Vereine nicht länger auf einen Tag festlegen“, sagt Dana Frey vom Fachbereich Umwelt. Gemeinschaftsinitiativen von Bürgervereinen, Gruppen oder Nachbarschaften können fortan individuell terminiert werden. „Das kann ein Frühjahrsputz im Ortskern sein, aber auch eine herbstliche Aufräumaktion nach der Grillsaison am Rheinufer oder etwas ganz anderes, das einem schöneren Stadtbild dient.“ Die Unterstützung der Stadt durch Entsorgung des Sammelgutes, Verpflegung der Helfer und begleitende Öffentlichkeitsarbeit werde beibehalten. Einigen sich die Akteure rechtzeitig auf einen Termin, wird er im Umweltkalender abgedruckt.

Darüberhinaus sucht die Stadt individuelle Wege, das Thema Sauberkeit präsent zu halten.

Fortgesetzt wird unter anderem die 2011 gestartete Aktion „Ich werde Umweltpate“. Jeder Freiwillige, der sich bereit erklärt, ein öffentliches Grünbeet, eine Baumscheibe am Straßenrand oder ein anderes Fleckchen zu betreuen, unterzeichnet offiziell einen Patenschaftsvertrag mit der Stadt. Als Ausrüstung gibt’s Abfallzange und Arbeitshandschuhe.

Vorreiter und erster Umweltpate der Stadt ist Peter Zander aus Lank-Latum. Seine Devise: „Wenn mich etwas stört, mach’ ich es weg. Das erspart mir Magengeschwüre und Herzinfarkt.“ Seit der 45-Jährige vor fünf Jahren aus Mönchengladbach zum Ismerhof nach Lank-Latum gezogen ist, fällt ihm der Unrat auf dem Parkplatz am Einkaufszentrum immer wieder unangenehm auf: Achtlos weggeworfene Kassenbons vom Supermarkt, leere Zigarettenschachteln oder Schnipsel vom Altpapiercontainer fliegen umher und sammeln sich in den Beeten. „Leider verschmutzt gerade das Umfeld von Supermärkten immer wieder sehr schnell“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. Dies sei mit den üblichen Reinigungszyklen der städtischen Kräfte kaum aufzufangen. Stefan Zander hat dafür Verständnis. „Man kann nicht alles der Kommune aufbürden. Wir brauchen ein Stück mehr bürgerliche Mitverantwortung. Deshalb werde ich eben selbst aktiv.“

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