Schulen: Es bleibt alles beim Alten

Meerbusch bekommt 2013 weder eine zweite Gesamt- noch eine Sekundarschule.

Meerbusch. Die Unsicherheit, wie die Schullandschaft im Sommer 2013/14 aussehen wird, ist vorbei: Meerbusch wird weder eine zweite Gesamtschule noch eine neue Sekundarschule aufbauen.

Die Existenz der Realschule Osterath ist damit — zunächst — gesichert. Der Elternwille, der zuletzt mit einer Umfrage in den Familien der aktuellen Zweit- und Drittklässler ermittelt worden war, gebe kein überzeugendes Bild, begründet die Bezirksregierung Düsseldorf die Verweigerung einer Genehmigung.

Monatelang hatten sich Politik und Verwaltung mit der künftigen Struktur der Schullandschaft befasst. Diese ist mit zwei Gymnasien, einer Gesamtschule, einer Real- und einer Hauptschule sowie einer Förderschule klassisch und überschaubar. Doch schrumpfende Schülerzahlen und der Wunsch vieler Eltern, ihren Kindern einen möglichst hohen Abschluss zu ermöglichen, zwingen zu strukturellen Veränderungen.

Die Hauptschule am Wienenweg ist in der Abwicklung. Weil nicht genügend Kinder angemeldet wurden, bildet sie seit diesem Sommer keine Eingangsklasse mehr. Wenig attraktiv scheint den Eltern, die sich an der Umfrage beteiligt haben, auch die Realschule. Zwischen 50 und 60 Prozent der Eltern bevorzugen das Gymnasium. In der Beliebtheitsskala folgen die Gesamtschule (rund 30 Prozent) und — zahlenmäßig kaum wahrnehmbar — die noch unbekannte Sekundarschule.

Fakt ist: Die Gründung einer zweiten Gesamtschule setzt insgesamt 200 Meerbuscher Gesamtschüler voraus, die Sekundarschule 75 Schüler. Der Schulbetrieb muss jeweils für fünf Jahre gesichert sein. Das, so stellt die Bezirksregierung nüchtern fest, lasse sich aus den Meerbuscher Zahlen nicht ablesen. Prognosen, die die Stadt begründet vorgelegt hatte, könnten nicht berücksichtigt werden.

Damit ist der Status quo für das kommende Schuljahr besiegelt. In Meerbusch haben Viertklässler beim Schulwechsel die Wahl zwischen zwei Gymnasien, einer Gesamt- und einer Realschule.

Von Beginn an sei klar gewesen, dass die Situation in Meerbusch schwierig sei, angesichts von „nur etwa 100 Schülern, die nicht zum Gymnasium oder zur Gesamtschule gehen“, sagt Schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage. In einem letzten Gespräch mit der Bezirksregierung am 22. Oktober seien dann alle möglichen Varianten — auch eine Erweiterung der Maria-Montessori-Gesamtschule um zwei Züge — durchgespielt, letztlich aber verworfen worden.

Mielke richtet den Blick jetzt nach vorne. „Man muss einen Strich ziehen und schauen, dass Ruhe einkehrt.“ Befürchtungen, dass die erste Sekundarstufe an Meerbuscher Schulen zu wenig Plätze bietet, hegt sie nicht. Beide Gymnasien können fünfzügig, Gesamt- und Realschule vierzügig laufen. „Und auch wenn die Realschule in der Elternbefragung auf geringe Resonanz stieß: Es ist eine sehr anerkannte und beliebte Schule“, betont Mielke.

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