Sekundarschule: Eltern stehen vor schwerer Wahl

Schulleiter informieren über die Struktur der Sekundarschule.

Meerbusch. Die Hauptschule am Wienenweg wird geschlossen. Das ist Fakt. Neun Anmeldungen reichen nicht, um im Sommer eine Eingangsklasse zu bilden. Wählen können die Viertklässler zwischen dem Weg zur Realschule, zur Gesamtschule oder zu zwei Gymnasien. Zusätzlich wird künftig mit der Sekundarschule landesweit eine neue Schulform angeboten, in der Kinder länger gemeinsam lernen.

Finden sich genügend Eltern und mindestens 75 Schüler, könnte diese neue Schule im Sommer 2013 in Meerbusch eröffnet werden. Denkbar ist aber auch, dass der Status quo bleibt oder eine weitere Gesamtschule entsteht: 100 Schüleranmeldungen sind Voraussetzung.

An welcher Schulform Interesse besteht, wird zurzeit in einer Umfrage der Verwaltung bei den Eltern der Zweit- und Drittklässler ermittelt. Laut Schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage sollen die Zahlen im September im Schulausschuss vorliegen.

Zu wählen setzt Wissen voraus: Deshalb informierten Mielke-Westerlage und die Schulleiter von Real- und Hauptschule, Meerbusch-Gymnasium und Gesamtschule Büderich in dieser Woche über das Konzept einer Sekundarschule (siehe Kasten rechts) sowie das einer Gesamtschule.

Was viele als Manko der Sekundarschule empfinden: Sie hat keine eigene Oberstufe. In Meerbusch ist deshalb eine feste Kooperation mit dem Meerbusch-Gymnasium (SMG) geplant. Wichtig ist dessen Leiter Stefan Holtschneider die Feststellung, dass die Sekundarschüler beim Wechsel keine Klasse wiederholen. Vielmehr werde der Lernstoff, der an der Sekundarschule bis Ende der 10. Klasse vermittelt wird, am Gymnasium bis Ende der 9. gelehrt. Die „Einführungsphase“ auf dem SMG sei nur dem Namen nach die 10. Klasse. „Sekundarschüler machen wie die Gesamtschüler ihr Abitur in neun Jahren.“

Die Verunsicherung der etwa 60 Eltern ist in der Hauptschule greifbar: Die Sekundarschule ist ihnen fremd, das Konzept und die Leitung einer zweiten Gesamtschule unbekannt. Realschulleiter Burkhard Wahner will Mut machen: „Die Kinder sollen den bestmöglichen Abschluss machen“, beschreibt er das Ziel aller, und es habe Vorteile, dass die Sekundarschule kein festes Korsett habe. „Sie können es mitgestalten!“

So viel ist sicher: Sekundar- wie Gesamtschule würden die Gebäude von Real- und Hauptschule beziehen. Holtschneider hat mit getrennten Standorten Erfahrung: „Das ist kein Problem. Kleine Systeme sind für die jüngeren Schüler oft besser.“

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