Seniorenpflege: Wie ein zweites Wohnzimmer

Am 22. Oktober öffnet in einem Neubau an der Herta-Klingbeil-Straße die erste private Tagespflege-Einrichtung.

Lank. Alles ist nigelnagelneu, barrierefrei und behindertengerecht. An der Herta-Klingbeil-Straße 1 in Lank eröffnet Michael Billen am 22. Oktober als Ergänzung zu seinem Pflegedienst in einem Neubau eine Tagespflege-Einrichtung. Bereits ab Montag stehen Sabine Franke und Desiree Heinrich möglichen Interessenten für Beratungsgespräche zur Verfügung.

„Der Pflegedienst in der ersten Etage und die Tagespflege funktionieren getrennt voneinander“, erklärt Franke. Dafür wurde ein fünfköpfiges Team mit examinierten Altenpflegerinnen und Krankenschwestern sowie einer Hauswirtschafterin neu eingestellt. Alle sind um die 30 Jahre alt und haben eine Zusatzausbildung. So ist Sabine Franke zum Beispiel Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen und besitzt eine gerontopsychiatrische Ausbildung.

„Wir freuen uns unheimlich auf den Start“, versichert Desiree Heinrich, die federführend die Wochenpläne für die maximal zwölf Senioren erstellt. „Wir gehen es langsam an, wollen die Besucher ja nicht direkt überfallen. Anregungen sind natürlich willkommen“, erklärt die 29-Jährige.

Nach einem gemeinsamen Frühstück folgt in der Regel eine Zeitungsrunde, im Anschluss gibt es Angebote in Gedächtnis-, Motorik- und Rhetoriktraining oder kreativem Gestalten. Ballspiele, Pflanzenpflege oder das gemeinsame Eindecken des Tisches für Zwischenmahlzeit oder Kaffeeklatsch können ebenfalls zum Tagesablauf zählen. „Alte Menschen fühlen sich gerne gebraucht“, weiß Heinrich.

„Wir können den großen Saal auch abtrennen, wenn sich einige vielleicht zum Karten spielen zurückziehen wollen. Wir gehen mit den Klienten zudem ins Dorf einkaufen, machen mit ihnen Spaziergänge, lassen sie aber auch mal ganz in Ruhe“, erläutert Sabine Franke.

Die Bezahlung ist von der Pflegestufe abhängig, ein Antrag bei der Krankenkasse dementsprechend der erste Schritt. Auch der Transport ist gewährleistet. „Wir lassen gerade einen Kleinbus entsprechend umbauen“, sagt Franke. Wie oft ein Besucher kommt, sei ihm oder den Angehörigen überlassen, betont die 32-Jährige: „Einige wollen womöglich nur einmal die Woche für ein paar Stunden vorbeischauen, andere dagegen zwei- oder dreimal die Woche kommen. Aber es gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“

Alle drei Monate gibt es einen Angehörigenabend. Geplant ist auch noch der Ausbau des Gartens hinter dem Haus zu einem Sinnesgarten. Sabine Franke: „Wir wollen, dass die alten Menschen unser Haus hier wie ihr zweites Wohnzimmer betrachten.“

Öffnungszeiten: 8-17 Uhr

Kontakt: 02150-969787

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