Shijonawate: Kegelbahn wird Backstube

Der deutsch-japanische Freundeskreis will die Partnerschaft beleben.

Meerbusch. Nägel mit Köpfen machten am Montagabend die Initiatoren der Freundschaft zwischen Deutschen und Japanern in Meerbusch. Nach fröhlicher Runde auf der Kegelbahn im Restaurant Gulasch in Büderich, bei der deutsche und japanische Kinder gemeinsam Weihnachtsplätzchen buken, schloss sich der harte Kern der Gruppe, rund acht Personen, zum deutsch-japanischen Freundeskreis zusammen.

„Vor dem Hintergrund der vor zwei Jahren vereinbarten Städtepartnerschaft zwischen Meerbusch und Shijonawate war das bisher mehr so eine lockere Runde, der wir jetzt Leben einhauchen wollen“, erklärt Helmut Kocken, der über den Judosport seine Liebe zu Japan entdeckte. Einen Schub habe die Idee durch den VHS-Kurs Japanisch erfahren. Auch der zweimal durchgeführte japanische Pavillon beim Sonnenblumensonntag in Büderich habe das Gemeinschaftsgefühl gestärkt.

Im Oktober 2013 wollen die Teilnehmer nach Shijonawate fliegen — um die Freundschaft zum Städtepartner zu stärken, aber auch, um die erworbenen Sprachkenntnisse zu vertiefen. Bettina Scholten ist überzeugt, weitere Meerbuscher von den Reiseplänen begeistern zu können. „Die Nähe zu Städten wie Osaka oder Kyoto übt dabei hoffentlich einen zusätzlichen Reiz aus“, erklärt Scholten, die in einer Brückenfunktion im Rathaus als Ansprechpartnerin dient. Geplant ist, in Shijonawate nicht in Hotels, sondern privat unterzukommen. Ein Motor der Partnerschaft sei dort allerdings abhanden gekommen: Bürgermeister Natsuki Tanaka ist Ende November aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten.

Der Freundeskreis will einen regelmäßigen Stammtisch einführen. Ebenfalls in Vorbereitung sei ein Kirschblütenfest im kommenden Frühjahr auf der Hallenbadwiese. „Es soll ein gemütliches Beisammensein werden — vielleicht ja sogar mit Sake und Karaoke“, so Scholten.

Auch eine Aktion wie jetzt das Weihnachtsplätzchenbacken soll wiederholt werden. Den meisten japanischen Kinder war dieser Brauch vollkommen neu. Mit großen Augen und hochkonzentriert kneteten und rollten sie den Teig.

Die meisten von ihnen besuchen den internationalen privaten Mobilé-Kindergarten in Büderich.

„Alle unsere Gruppen sind gemischt, die japanischen Kinder treten daher nicht nur mit Deutschen, sondern auch mit indischen, russischen oder französischen Kindern in Kontakt“, erklärt Leiterin Susan Luner. Die jungen Japaner würden Deutsch lernen, die meisten würden aber später auf die japanische Schule gehen oder ohnehin nur für kurze Zeit in Deutschland leben. „Dennoch ist unsere primäre Verständigungssprache im Kindergarten Deutsch“, sagt Luner.

“ Kontakt: Bettina Scholten, Telefon: 02159-916 550.

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