St.-Mauritius weiht Kinderklinik-Neubau ein

Zusätzliche 4500 Quadratmeter für die St.-Mauritius-Klinik.

St.-Mauritius weiht Kinderklinik-Neubau ein
Foto: Dackweiler

Meerbusch. Mit einem Ruck richtet Florian seinen Oberkörper auf und stützt sich mit Armen und Knien ab. Obwohl das sehr anstrengend für den Zwölfjährigen ist, lächelt er dabei. Nach seiner Hüftoperation vor rund sechs Wochen hat der Jugendliche große Fortschritte gemacht. „Ich bin stolz darauf, dass ich am Rollator bereits etwa einen halben Kilometer gehen kann“, sagt der fröhliche Junge.

Auch wenn er die nächsten Monate täglich ein hartes Training absolvieren muss, fühlt sich Florian in der St.-Mauritius-Therapieklinik sehr wohl. „Hier findet man schnell Freunde“, sagt der Zwölfjährige, der bereits zum zweiten Mal Patient in Osterath ist. Die neuen Räumlichkeiten gefallen ihm sehr gut. Er ist einer von 60 Kindern, die in dem rund 4500 Quadratmeter großen Neubau untergebracht werden können. Nach 25 Monaten Bauzeit ist die neue Kinderklinik am Donnerstag eröffnet worden.

„Der Neubau kommt uns noch riesig vor, da wir aus solch begrenzten Räumlichkeiten kommen. Aber wir sind sehr glücklich“, sagt Kinderklinik-Chefärztin Kristina Müller. Denn im Neubau haben Patienten, Ärzte und Therapeuten nun viermal so viel Platz wie zuvor.

In der Kinderklinik werden Kinder und Jugendliche mit angeborenen oder erworbenen Störungen des Nervensystems behandelt, viele von ihnen haben Spastiken wie Florian oder der kleine Mirac. Der Dreijährige ist ein großer Musikfan. In der Klinik spielt er auf einem Keyboard.

Um das Musikinstrument zu bedienen, ist der Dreijährige stehend in eine Haltevorrichtung eingespannt. „Er steht bereits seit zwei Stunden, vergisst aber seine Schmerzen komplett durch die Musik“, sagt Musiktherapeutin Astrid Kletke-Drawert.

Florian ist fertig mit seinem Einzeltraining, jetzt wird es Zeit für die Schule. Denn in der Klinik werden die Patienten auch unterrichtet. „Ich bekomme meine Unterlagen aus der Schule geschickt“, sagt der Zwölfjährige, der in Bochum eine integrative Schule besucht. Mittlerweile darf er in Osterath auch Klassenarbeiten und Tests schreiben. Nach dem Unterricht geht es mit weiteren Therapien, Ganggruppen sowie Koch- und Handwerksgruppen bis zum Abend weiter. Es ist anstrengend, „aber es macht mir auch Spaß“, sagt er.

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