Stadtplanung: Von Überzeugungen und dem Umgang mit Fakten

Die UWG Mehr Meerbusch bezieht Stellung zur K9n, die Grünen liefern die Fehleranalyse.

Osterath. Die Diskussion um die neue Spange zwischen der Anschlussstelle Bovert an der A57 und der Forststraße in Strümp, entlang der Autobahn und vorbei am Strümper Busch, geht in der Sommerpause weiter. Befeuert wird das Für und Wider auch durch Aussagen, deren Wahrheitsgehalt umstritten ist.

So zerpflücken die Grünen jetzt Stück für Stück Ausführungen, die die UWG auf ihrer Homepage zur K9n trifft.

Die K9n werde nicht auf Veranlassung des Rhein-Kreises Neuss gebaut, sondern auf Veranlassung der Stadt Meerbusch. Sie soll auch nicht von Bovert bis zum Krefelder Hafen führen, sondern ende an der Forststraße. Auch die UWG-Aussage, dass die hochverschuldete Stadt Meerbusch als Eigentümerin der zurzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen K-Bahn-Trasse und der geplanten K9n das Gelände als Bauland erschließen wolle, bleibt von den Grünen nicht unkommentiert. „Die vorgesehene Verlängerung der Kreisstraße dient nicht der Erschließung eines weiteren Baugebiets, sondern der Erschließung des bereits bestehenden Gebiets Strümper Busch. Eine anderslautende Formulierung, wie sie ärgerlicherweise zurzeit noch im alten Entwurf zur 97. Änderung des Flächennutzungsplans steht, wird gestrichen“, halten die Grünen dagegen. „Die Fläche zwischen der geplanten Kreisstraße und der K-Bahn (Meerbuscher Straße) ist landwirtschaftliche Fläche und so im Flächennutzungsplan festgeschrieben.“

Mit Unverständnis reagieren die Grünen auf die UWG-Behauptung, dass über die neue Kreisstraße der gesamte Lkw-Verkehr vom Krefelder Hafen abgewickelt werden soll. „Die K9n kann nicht der Erschließung des Krefelder Hafens dienen. Dies ist weder zulässig noch verkehrstechnisch möglich. Die Durchfahrtverbote und die baulichen Hindernisse bleiben sowohl in Nierst wie in Lank bestehen.“

Sowohl Befürwortung wie auch Ablehnung des neuen Straßenbaus seien selbstverständlich zu respektierende Haltungen, betonen die Grünen. Auch sie seien „keine begeisterten Anhänger dieser Planung“ und forderten Änderungen sowie ökologische Ausgleichsmaßnahmen. „Die Information der Bürger muss aber auf sachlichen Fakten beruhen, anstatt die Bevölkerung mit Unwahrheiten aufzuhetzen“, sagen der stellvertretende Parteivorsitzende Jürgen Peters und Grünen-Geschäftsführer Joachim Quass.

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