Strümp: Viele Hindernisse überwunden

Der Kindergarten 71 in Strümp ist komplett umgebaut worden.

Strümp. Die Zeit der Improvisation ist seit dieser Woche auch im Kindergarten 71 in Strümp vorbei. Und wohl in keiner Einrichtung in Meerbusch hat sich das Gebäude im Rahmen des U3-Aus- und Umbaus derart verändert wie in der von einer Elterninitiative getragenen, dreigruppigen Tagesstätte an der Strempe.

120 Quadratmeter mehr Nutzfläche stehen den insgesamt 55 Kindern — darunter 16 Plätze für Kinder ab vier Monaten, die bereits seit mehr als vier Jahren im Kiga 71 angeboten werden — und den neun Erzieherinnen um Leiterin Carola Deus jetzt zur Verfügung. Doch damit nicht genug: „Wir haben diverse Mängel an dem 35 Jahre alten Bau behoben, auch Maßnahmen an der Statik vorgenommen. Es gibt jetzt außerdem eine Kinderwagengarage, eine Außentoilette, die kompletten Innentüren wurden ausgewechselt und mit einem Fingerklemmschutz versehen“, zählt Architektin Susanne Göbl auf.

Darüber hinaus seien alle Installationen ausgewechselt und der Bodenbelag erneuert worden. Sämtliche Räume sind gestrichen, das Mobiliar ausgetauscht worden und für Bilder der Kinder oder Aushänge haben die Wänden einen Anstrich mit Magnetfarbe erhalten, so Göbl. Nicht zuletzt wurde die Küche kindgerecht umgebaut, „so dass wir jetzt auch mit den Kindern kochen, backen oder ein Frühstück zubereiten können“, sagt Carola Deus.

Problem: Die Kosten seien explodiert, was jedoch nicht auf Fehlplanung, sondern vor allem auf den Förderstopp des Landes Mitte des vergangenen Jahres zurückzuführen sei, sagt Cord Wellhausen. Aus ursprünglich 273 000 Euro — 162 000 Euro vom Land, 111 000 Euro von der Stadt Meerbusch — seien nach der verspäteten Auszahlung des Landes so im Nachhinein 550 000 Euro geworden. Die Differenz könne der Kindergarten 71 nur mit der Unterstützung der Stadt aufbringen.

„Wir wollten eigentlich im Sommer mit dem Bau beginnen, sind dann aber in den Winter gerutscht, daher waren zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig. Wir mussten die Aufträge neu ausschreiben, inzwischen waren die Preise aber signifikant gestiegen“, erklärt Göbl. Ein Kälteeinbruch machte einen erneuten Baustopp notwendig, gesetzliche Veränderungen beim Wärme- und Brandschutz im Verlauf der Bauzeit hätten weitere Kosten verursacht. „Das alles musste größtenteils bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. Wir haben praktisch jede Wand einmal umgesetzt. Die Kinder mussten dafür oft in die Turnhalle umquartiert werden“, sagt Wellhausen.

Jetzt endlich sehe man sich den Anforderungen, die durch das neue Kindergartengesetz geregelt sind, gewachsen, betont das Vorstandsmitglied: kleinere Gruppen, ausreichende Sanitäreinrichtungen und Schlafräume sowie eine durchorganisierte Ganztagsbetreuung.

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