Supermarkt muss früher schließen

Dis Stadt ordnete verkürzte Öffnungszeiten für Edeka in Büderich an.

Meerbusch. Die Stadt Meerbusch hat angeordnet, dass der Edeka-Supermarkt an der Lortzing-Straße in Büderich früher schließen muss und auch erst später öffnen darf. Hintergrund ist die Beschwerde einer Anwohnerin wegen Lärmbelästigung durch Warenanlieferungen.

Zahlreiche Kunden reagierten irritiert über das Verhalten der Stadtverwaltung. Statt von 7 bis 21 Uhr hat der Edeka seit Freitag nur noch von 9 bis 18.30 Uhr geöffnet — und darf auch nur noch in dieser Zeit beliefert werden.

Uwe Nettersheim betreibt den Supermarkt seit 2006. Er berichtet, eine Anwohnerin habe sich vor einigen Wochen schriftlich bei ihm über Warenanlieferungen vor 6 Uhr am Morgen beschwert. „Das kann ich nachvollziehen. Wir haben deshalb mit allen Lieferanten gesprochen und darauf hingewiesen, dass die Waren erst nach 6 Uhr angeliefert werden dürfen.“ Bedauerlicherweise hätten sich Lieferanten in Einzelfällen nicht daran gehalten.

Als sich die Frau bei der Stadtverwaltung beschwerte, reagierte die prompt — und fordert von Nettersheim ein Lärmschutzgutachten. Bis dahin ordnete die Bauaufsicht kürzere Ladenöffnungszeiten an. Rechtlich befindet sich die Verwaltung auf der sicheren Seite: Im Bauantrag wurden 1986 nur Öffnungszeiten von 9 Uhr bis 18.30 Uhr beantragt. Damals galt noch das restriktive Ladenschlussgesetz.

„Als ich den Supermarkt übernommen habe, galten bereits Öffnungszeiten von 8 bis 20 Uhr. Ich wusste nicht, dass vor knapp 30 Jahren nur kürzere Öffnungszeiten beantragt worden waren“, sagt Nettersheim. Er hätte sich gefreut, wenn die Stadtverwaltung einmal im Vorfeld mit ihm Kontakt aufgenommen hätte. „Die eingeschränkten Öffnungszeiten bedeuten ja nicht nur einen Umsatzverlust, sondern auch, dass ich mich von Personal trennen muss.“

Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) sagte auf Anfrage: „Ich bin verärgert über meine eigenen Leute.“ Sie habe erst am Freitagabend von der Anordnung erfahren. „Bei einer solch einschneidenden Maßnahme für ein Unternehmen hätte unsere Verwaltung auf jeden Fall zunächst mit dem Betreiber sprechen müssen.“ Heute soll es ein Treffen im Rathaus geben. Beteiligten gelegen.

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