Tagesklinik wird ausgebaut

Das Rheinische Rheumazentrum existiert seit 20 Jahren in Lank.

Lank-Latum. Es war ein langer, bisweilen steiniger Weg, eine Alternative gab es jedoch nicht. Seit 20 Jahren fungiert das St.-Elisabeth-Hospital in Lank als Rheinisches Rheuma-Zentrum. Was passiert wäre, hätte die Einrichtung sich nicht spezialisiert, beschreibt einer, der erst seit kurzem dabei ist: „In den kommenden Jahren müssen bis zu 15 Prozent aller Krankenhäuser in Deutschland, die sich nicht spezialisiert haben, schließen“, prognostiziert Geschäftsführer Ottmar Köck. Er ist zugleich Regionalgeschäftsführer der St.-Franziskus-Stiftung, die drei weitere Kliniken betreibt. Diese Struktur ist ein zweiter Überlebensfaktor: „Wer nicht in einem Verbund organisiert ist und Synergien abschöpfen kann, wird es schwer haben“, sagt Köck.

Ein Mann der ersten Stunde ist Thomas Pauly. Der Chefarzt der Klinik für Rheuma-Orthopädie kann sich noch gut daran erinnern, wie kompliziert der Übergang von einem Krankenhaus für Grund- und Regelversorgung mit bescheidenem Renommee in der Gynäkologie zu einer Fachklinik war. „Skalpelle gab es auch damals schon, aber die Ausstattung war sehr dürftig. Videoeinrichtungen suchte man ebenso vergebens wie eine Physiotherapie.“ Ende des ersten Jahres behandelten er und sein Team 601 Patienten stationär, 2010 waren es 1321. Ähnlich stieg die Zahl der ambulanten Eingriffe: 1999 waren es 73, im vergangenen Jahr 301.

Der Schulterschluss mit der internistischen Abteilung habe die Entwicklung positiv beeinflusst. „Das gibt es in Deutschland nur ganz selten“, sagt Pauly. Das bestätigt Stefan Ewerbeck, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie. Ihm ist wichtig, dass die Diagnose Rheuma nicht mehr zwangsläufig bedeute, dass der Patient sich ein Leben lang mit der Krankheit auseinandersetzen muss: „Man kann Beschwerdefreiheit erzielen. Die internistische Rheumatologie hat sich in den vergangenen zehn Jahren revolutioniert.“ Zudem sei man am Rheinischen Rheuma-Zentrum in Lank — über 7000 Patienten werden pro Jahr in der Klinik für Innere Medizin versorgt — bemüht, die Liegezeiten weiter zu verkürzen und mehr ambulante Behandlungen durchzuführen. Auch die Tagesklinik gewinne an Bedeutung. „Wir wollen den ambulanten Zweig weiter ausbauen“, kündigt Ewerbeck an.

Die Zahl der stationären Behandlungen bleibt aufgrund des regionalen Einzugsgebiets dennoch gleich. „Die Patienten, die wir in Lank behandeln, sind schwerer krank“, erläutert Ewerbeck. Das führt zu Belastungen in der Pflege. „Wir sind froh, dass die Mitarbeiter uns die Treue halten und die Fluktuation gering ist“, sagt Pflegedirektorin Anja Reiners. „Und die Bereitschaft zur Weiterbildung ist fast eine Selbstverständlichkeit.“

„Auch die Zeit der Umbaumaßnahmen war für alle Mitarbeiter nicht immer leicht“, betont der Kaufmännische Direktor Joachim Plantholt, der sein Haus dank der neuen Physikalischen Therapie, der Sanierungen in Ambulanz und Röntgenabteilung sowie der kompletten Umgestaltung des Eingangsbereichs inklusive der neuen Cafeteria jetzt besser aufgestellt sieht als je zuvor.

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