Seit einem dreiviertel Jahr arbeiten Karl J. Stamm und Inge Jarmer an dem Projekt. Ins dreiflügelige erweiterte Denkmal soll eine Doppelarztpraxis ziehen, ein gestaffeltes Mehrfamilienhaus an der Niederlöricker Straße sechs bis acht Maisonettewohnungen bieten, ein Doppelhaus die Verbindung zur Nachbarschaft am Lettweg bilden. Auf die Grundstücksspitze hat Karl J. Stamm ein Turmhäuschen geplant, auf nur etwa 80 Quadratmetern Fläche drei Etagen hoch mit Terrasse auf dem Flachdach.

Was mit der Bauordnung im Meerbuscher Planungsamt und der Denkmalbehörde abgestimmt und vom Amt für Denkmalpflege im Rheinland grundsätzlich befürwortet wird, stößt in Meerbusch auf ein geteiltes Echo. Der Kulturausschuss ist angetan, die Mehrheit der Planungspolitiker skeptisch. Ablehnen wollten sie die Bauvoranfrage zwar nicht, forderten aber Nachbesserungen. Zu dicht sei die Bebauung, das Denkmal werde erdrückt, hieß es. Lediglich die Grünen begrüßten den Entwurf als sinnvolle innerstädtische Verdichtung der Wohnbebauung.

Vor allem am Turmhäuschen reiben sich die Politiker. Das setzt Stamm in seinem überarbeiteten Entwurf nun mit Augenmaß zurück und hofft, dass dies in der nächsten Planungsausschusssitzung am 5. April Zustimmung findet. „Wir verdichten, bleiben innerhalb bebauter Fläche und planen auch für das Umfeld verträglich“, betont Stamm. Der Entwurf nehme Rücksicht auf das Denkmal, auch, indem die Abstände zwischen den Gebäuden größer als vorgeschrieben bemessen seien.