Vorerst keine neuen Schulen in Meerbusch

Meerbusch verharrt im Status quo. Um die Schullandschaft zu verändern, müssen die Zahlen eindeutiger werden.

Meerbusch. Dass Klaus Nevries, Schuldezernent der Bezirksregierung Düsseldorf, den Meerbuscher Schulpolitikern in der jüngsten Sitzung keine neuen Nachrichten mitbrachte, war klar. Dennoch überraschte es, wie er die Situation in Meerbusch sah: „Mit dem Ergebnis der Elternbefragung kann man wirklich nichts anfangen. Da hätten Sie auch eine Wahrsagerin nehmen können.“

Hintergrund: Wegen zu geringer Schülerzahlen verweigert die Bezirksregierung sowohl die Gründung einer Sekundarschule als auch die einer zweiten Gesamtschule. Damit könne der in der Umfrage erkennbare Wunsch vieler Eltern, Kinder länger gemeinsam lernen zu lassen, in Meerbusch 2013 nicht in jedem Fall erfüllt werden, kritisierte Ilse Niederdellmann (SPD). Nevries: „Wenn Sie Geld genug haben, hätte ich nichts gegen einen Anbau an die Maria-Montessori-Gesamtschule. Zwei Züge mehr würden deren Konzept nur wenig wehtun.“ Eine Gesamtschul-Dependence in Osterath sei dagegen inakzeptabel.

Noch vor Wochen hatte die Bezirksregierung signalisiert, dass eine Sekundarschule genehmigt werden könnte. Entsprechend ungehalten waren die Schulpolitiker über den wenig später folgenden eindeutig negativen Bescheid. Die unterschiedlichen Aussagen der Behörde hätten die Meerbuscher Pläne gehörig durcheinandergebracht, kritisierte nicht nur Jürgen Peters (Grüne). Hans-Werner Schoenauer (fraktionslos) fragte nach „Brücken“, um Schüler in der Stadt zu halten, Michael Bertholdt (FDP) forderte angesichts hoher rechtlicher Hürden und sinkender Schülerzahlen von der Schulbehörde „mehr Flexibilität im System. So kann man doch nicht planen.“

Das gilt vor allem, wenn die Stadt noch einmal Anlauf auf eine Sekundarschule nehmen will: Eine erneute Elternbefragung ist dafür unausweichlich. „Sie müssen Werbung machen“, sagt Klaus Nevries, und ergänzt: „Wenn die Eltern in Meerbusch erkennen, wie Sekundarschulen funktionieren, wird vieles besser.“

2013 werden den Meerbuscher Grundschülern zwei Gymnasien (Strümp, Büderich), eine Gesamt- und eine Realschule (Büderich und Osterath) zur Wahl stehen.

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