„Zu jeder Jahreszeit blüht etwas“

Ingeborg Backstein hat sich ein Paradies geschaffen.

„Zu jeder Jahreszeit blüht etwas“
Foto: Dackweiler

Die Pflanzengattung Rosengewächse umfasst 100 bis 250 Arten. Einige davon mit so klangvollen Namen wie Lavaglut, The Fairy, Bonica, Queen Elizabeth oder Ingrid Marie zeigen im kleinen Gartenparadies in Langst-Kierst Jahr für Jahr ihre ganze Farben- und Blütenpracht. Aber Ingeborg Backstein, der dieser Garten gehört, beobachtet nicht nur das Wachstum der Rosen — „die Pflanzen müssen sich an ihrem Standort wohlfühlen“ — sie sorgt auch dafür, dass sie von Zeit zu Zeit neue Nachbarn bekommen.

Vor wenigen Wochen hat sie in einem Roman die zinnoberrote Rose „Super Star“ kennengelernt, nach ihr im Internet gesucht und auch gefunden. „Aber wo soll ich sie hinpflanzen?“, fragt sie sich. In gut drei Jahrzehnten hat sie gezielt jedes Fleckchen bepflanzt, komplett ohne jede gestalterische Hilfe eines Fachmanns.

„Zu jeder Jahreszeit blüht irgendetwas“, freut sie sich. Lilien, Hortensien, Verbenen, Blaue Mauritius, Bitterwurz (auch Porzellanröschen genannt), Glockenblumen oder Knollenbegonien gedeihen in harmonischer Eintracht neben einer weit über zehn Meter hohen Fichte, die Ingeborg Backsteins Mutter als Setzling vor vielen Jahren in einer Handtasche aus dem Schwarzwald mitgebracht hat. Kirschen werden schon seit einigen Jahren geerntet und auch für einen Johannisbeerstrauch hat die Gartenliebhaberin einen Platz gefunden. Für einen Birnbaum aber reichte es nicht mehr. Deshalb hat sie sich für Spalierobst entschieden und kann nun bald an einer Hauswand die süß-saftige Sorte „Alexander Lucas“ ernten.

Die Hobby-Gärtnerin teilt sich die Arbeit gut ein: „Ich habe viel Freude daran, aber ab und zu muss ich eine Pause machen. Dann setze ich mich auf die Terrasse und genieße dieses kleine Paradies.“

Die Hilfe eines Gärtners braucht sie nur, wenn der hohe Kirschlorbeer beschnitten werden muss. Alles andere regelt die Haus- und Garten-Herrin selbst.

Sie liebt die Farben Rosa, Blau und Lila, meidet Gelb und erinnert sich daran, dass sie mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann vor 30 Jahren die Rasenfläche ausgehoben hat, um schmale gepflasterte Wege und eine Terrasse zu verlegen: „Die ausgehobene Erde haben wir verteilt. So wurde der Garten in verschiedene Ebenen eingeteilt und hat an Vielfalt gewonnen.“

Mehrere Sitzplätze, ein kleiner sprudelnder Brunnen und Betonkunstobjekte in Form von lebensgroßen rosafarbenen Flamingos, Gänsen, Reihern, Igeln und einem Esel verstecken sich zwischen üppig blühenden Sträuchern und Blumen: „Die Figuren hat mein Sohn gemacht.“ Sie unterstreichen die Individualität dieses Gartenparadieses, das zu Ingeborg Backsteins Lebensinhalt geworden ist: „Ich liebe es zu beobachten, wie alles wächst und gedeiht.“

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