50 Jahre Rheinwerk

Noch liegt die Auslastung nur bei 20 Prozent.

Neuss. Seit 50 Jahren läuft der Betrieb in Deutschlands jetzt größter Aluminiumhütte, dem Neusser Rheinwerk. Grund genug für den norwegischen Konzern Norsk Hydro, am Samstag zu einer Feierstunde einzuladen.

Mit der Belegschaft soll erst im nächsten Jahr groß gefeiert werden, denn noch immer befindet sich das Werk in einer Hängepartie wegen der unklaren Rahmenbedingungen für die Aluhütte, um deren Fortbestand der Konzern seit fast vier Jahren kämpft. Unter Druck war das Rheinwerk vor allem wegen der hohen Energiepreise geraten.

Dabei sah Anfang September alles gut aus: Da die Bundesregierung angekündigt hatte, die EU-Richtlinie zur CO2-Kompensation in nationales Recht umzusetzen, wollte Hydro die Hütte zum 1. Januar 2013 wieder hochfahren. Jetzt liegt die Auslastung bei etwa 20 Prozent. „Die Zeit wird sehr knapp“, sagt Hydro-Sprecher Peter-Michael Steffen. „Die Unsicherheit wächst. Wir warten auf verlässliche Beschlüsse, um langfristige Planungssicherheit zu bekommen.“

Die Kompensation von CO2-Kosten war für Oktober/November angekündigt, doch eine verbindliche Zusage gebe es immer noch nicht. „Wir haben den Strom zwar schon eingekauft, brauchen aber noch Vorbereitungszeit“, so Steffen. Das Werk soll 2013 wieder auf 150 000 Jahrestonnen hochgefahren werden. Zudem läuft die Kurzarbeit für die rund 680 Mitarbeiter Ende des Jahres aus.

„Wir wollen mit der Feier zum 50. Bestehen vor allem der Politik danken, die bislang immer an das Rheinwerk geglaubt hat.“ E.S.

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