86-Jährige wurde von ihrem Liebhaber umgebracht

Neuss. Eine heiße Liebesaffäre soll einer 86-jährigen Rentnerin in Neuss zum Verhängnis geworden sein. Hinter dem Rücken ihrer zehn Jahre jüngeren Schwester soll sie mit deren Mann vor etwa zwei Jahren intim geworden sein.

Als sie damit drohte, die Liaison auffliegen zu lassen, habe der 77-jährige Geliebte - ihr Schwager - sie umgebracht, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Neuss.

Der Rentner habe die Tat umfassend gestanden. Nun ist ein Haftbefehl wegen Mordes gegen ihn beantragt worden. Der Rentner habe geschildert, wie er seine betagte Ex-Geliebte niedergeschlagen und dann erstickt habe. Die Tatwaffe habe er in das Flüsschen Erft geworfen. Dort suchten am Donnerstag Polizeitaucher vergeblich nach dem Schlagwerkzeug. Es sei vermutlich von der starken Strömung fortgetrieben worden.

Die außereheliche Affäre hatte den 77-Jährigen in arge Bedrängnis gebracht. Die 86-Jährige habe ihn erpresst und mehrfach damit gedroht, die Beziehung ihrer Schwester zu beichten. Diese hatte ihrerseits offenbar bereits eine böse Ahnung: Sie werde sich trennen, wenn er ein Verhältnis mit ihrer Schwester habe, habe sie dem untreuen Ehemann eröffnet.

Derart in die Enge getrieben, sei es vor sieben Wochen in einem Reihenhaus in Reuschenberg zum Äußersten gekommen. Der 77-jährige habe nachträglich noch versucht, die Täterschaft zu vertuschen. Einen Tag nach dem Verbrechen hatte er selbst die Polizei alarmiert und behauptet, die Leiche soeben in dem Haus entdeckt zu haben, zu dem er einen Schlüssel besaß.

Die Auswertung von Fingerabdruck- und DNA-Spuren im Landeskriminalamt in Düsseldorf habe schließlich den Verdacht der Mordkommission auf den 77-Jährigen gelenkt. In einer Vernehmung hatte sich der Rentner dann in Widersprüche verstrickt und schließlich das Geständnis abgelegt. Die 86-Jährige war Mitte Oktober umgebracht worden.

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