A 57: Baustelle nimmt kein Ende

Die Arbeiten sollen bis März 2014 andauern. Dann stehen sechs Spuren zur Verfügung.

Rhein-Kreis Neuss. Die Horrormeldung des Tages für tausende Pendler ertönt morgens aus dem Autoradio: „Zehn Kilometer Stau auf der A57 zwischen Neuss-Hafen und Autobahnkreuz Kaarst.“ Nahezu täglich schiebt sich eine unüberschaubare Blechlawine mühevoll über den Abschnitt, der seit 2009 sechsspurig ausgebaut wird.

Am Wochenende verschärft sich die Situation weiter, da die L381 zwischen Büttgen und Neuss gesperrt wird. Viele Autofahrer nutzen die Landstraße derzeit als Ausweichmöglichkeit zur A57. Die Vollsperrung dauert insgesamt von Freitag, 20 Uhr, bis Montag, 5 Uhr. Grund dafür sind Abrissarbeiten des westlichen Brückenteils an der Rheydter Straße.

Wer über die Baustelle als Verursacher schimpft, sollte sich das nach Meinung von Michael Schumacher vom Landesbetrieb Straßen NRW noch einmal überlegen: „Die Staus kommen nicht durch die Baustelle, sondern durch den vielen Verkehr zustande.“ Das sei vielmehr ein Anzeichen dafür, dass der sechsspurige Ausbau notwendig ist.

Derzeit ist die komplette Fahrspur Richtung Köln gesperrt, so dass der Verkehr in beide Richtungen über die Fahrspur nach Krefeld geführt wird. „Wir halten trotzdem alle vier Fahrbahnen aufrecht, nehmen den Autofahrern also keine weg“, sagt Schumacher.

Zu den Stockungen im Verkehr führe jedoch auch die Reduzierung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Schumacher: „Man darf nicht vergessen, dass die A57 im Bereich Neuss eine der meist frequentierten Autobahnen überhaupt ist.“ In 24 Stunden seien dort rund 95 000 Kraftfahrzeuge unterwegs. Zudem ist die Auffahrt Büttgen derzeit in beiden Richtungen komplett gesperrt. Deshalb müssen die Autofahrer auf die Ausfahrten Holzbüttgen und Neuss-West ausweichen, um nach Büttgen zu gelangen.

Ende des Jahres soll der derzeitige Bauabschnitt fertig sein. Dann wandert die Baustelle spiegelverkehrt auf die Fahrspuren Richtung Krefeld, während der Verkehr vierspurig über die Spuren Richtung Köln geführt wird. Im März 2014 sollen die Autos schließlich erstmals über alle sechs Spuren geleitet werden. Danach müssen allerdings noch Schutzplanken und Betonschutzwände eingezogen werden. „Das wird den Verkehr weiterhin beeinflussen, aber nicht mehr so dramatisch wie momentan.“

Doch damit soll auf der A57 noch längst nicht Schluss sein. 2015 entsteht zwischen Neuss-West und Neuss-Hafen eine weitere Baustelle. Der abfließende Verkehr aus Heinsberg soll schneller vorankommen, weshalb die Spur in Fahrtrichtung Köln umgestaltet wird. Der Genehmigungsprozess für die Maßnahme läuft derzeit.

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