Alexius-Krankenhaus wird Aufnahmelager für Flüchtlinge

Leerstehendes Krankenhaus soll befristet genutzt werden.

Neuss. In Neuss wird aller Voraussicht nach eine zentrale Aufnahmestelle des Landes für Flüchtlinge eingerichtet. Wie Bürgermeister Herbert Napp am Dienstag bestätigte, soll die Einrichtung in dem leerstehenden Alexius-Krankenhaus untergebracht werden. Der Zeitdruck ist groß.

Das Land unterhält in Dortmund die „zentrale Erstaufnahmestelle“ im Stadtteil Hacheney in einer Wohnsiedlung. Seit Jahren steigen hier die Zahlen, in den vergangenen Monaten vor allem durch die Ankunft von Menschen aus Syrien und Südosteuropa. Mittlerweile gebe es dort „wirklich ein Riesenproblem“, sagt Napp, zumal auch noch wegen des Ausbruchs einer Kinderkrankheit ein Quarantänebereich eingerichtet werden musste.

Der Regierungspräsident in Arnsberg, der landesweit für das Thema zuständig ist, hat in ganz NRW nach einer Zusatzeinrichtung gesucht und habe sich dann für die Neusser Lösung entschieden.

Das Alexianer-Krankenhaus an der Nordkanalallee, das wegen des Um- und Neubaus der Augustinuskliniken nicht mehr benötigt wird, soll nun — als Übergangslösung — zur Aufnahmestelle werden. Von dort aus werden die Flüchtlinge an Kommunen verteilt. Die Augustiner hätten ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Vermietung erklärt, sagt Napp.

Mittwoch werden städtische Mitarbeiter ins Gebäude gehen und erste baurechtliche Voraussetzungen überprüfen. „Es soll sehr schnell gehen, die Not in Dortmund ist groß“, sagt der Bürgermeister: „Wir haben natürlich die Verpflichtung zu helfen.“

Noch ist nicht klar, wieviel Flüchtlinge in dem Gebäude unterkommen sollen, doch geht es wohl um eine Größenordnung von bis zu 400 Menschen. Einziehen werden sie wohl „in aller Kürze“, vermutet der Bürgermeister.

Zugesichert hat der Regierungspräsident, dass das Haus nur für einen Übergang bis 2014 genutzt werden soll. Das Verfahren um die großräumige Bebauung des Areals für Wohnzwecke, das noch in den Anfängen steckt, werde nicht gestört, erklärte Napp am Abend.

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