Ampelfrei mit dem Rad bis nach Monheim

In den nächsten Jahren soll ein Radschnellweg ab Neuss geplant werden.

Neuss. Man steigt am Wendersplatz auf das Rad, fährt in Richtung Osten über die Hammer Landstraße, Langemarckstraße, Stresemannallee und noch rund 30 Kilometer weiter — ohne auch nur einmal an einer Kreuzung oder an einer Ampel halten zu müssen. Was derzeit noch unmöglich klingt, soll in einigen Jahren machbar sein.

Am Mittwoch hat Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Michael Groschek fünf Radschnellwege bekanntgegeben, die in den nächsten Jahren geplant werden sollen. Einer der prämierten Vorschläge verläuft ab Neuss über die Josef-Kardinal-Frings-Brücke bis zur Universität Düsseldorf, weiter über die Stadtteile Benrath und Garath bis nach Langenfeld und Monheim — über insgesamt 31 Kilometer.

Heribert Adamsky vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) freut sich über die Entscheidung. „Mit Blick auf das Verkehrsaufkommen wäre ich aber auch wirklich enttäuscht gewesen, wenn es nicht geklappt hätte“, sagt Adamsky. Schließlich seien täglich mindestens 2000 Radfahrer auf der Strecke zwischen Neuss und Düsseldorf unterwegs, schätzt er.

Im kommenden Jahr soll nun eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Ob die genaue Trassenführung aus der Projektskizze übernommen wird, ist noch unklar. „In Neuss sind für die Überquerung der Langemarckstraße und des Willy-Brandt-Rings Über- oder Unterführungen möglich“, sagt Adamsky. Fraglich ist, was im Bereich des geplanten Möbelhauses passiert. „Auf der Nordseite der Stresemannallee wurde in der Planung für das Höffner-Projekt eine sechs Meter breite Trasse freigehalten“, sagt Adamsky. „Ich weiß nur nicht, was im Falle einer Erschließungsstraße zum Möbelhaus gemacht wird. Der Radschnellweg muss kreuzungsfrei und vorfahrtsberechtigt auskommen, sonst verfehlt er seinen Sinn.“

„Wir Grüne freuen uns, dass unser Antrag von 2012 nun Erfolg hat und Neuss mit dabei ist“, sagt der verkehrspolitische Sprecher Roland Kehl. Er sei nun gespannt, welche Trassenführung und welche Maßnahmen für Neuss in die Planung einfließen werden.

Auch Reiner Breuer, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, begrüßt die Entscheidung. „Es gilt nun, die Machbarkeitsstudie anzugehen und mögliche Konflikte mit der Nutzung des Möbelhausgeländes zu beseitigen.“

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