Autobahnpolizei wird aufgelöst

Die Wache in Neuss zieht um. Die 50 Polizisten wechseln in die benachbarten Dienststellen.

Neuss/Mönchengladbach. Die Wache der Neusser Autobahnpolizei wird aufgelöst. Das sehen entsprechende Pläne des zuständigen Polizeipräsidiums in Düsseldorf vor. Wahrscheinlich im Jahr 2016 soll an der Autobahn A 61 in Mönchengladbach-Rheydt ein Neubau bezugsfertig sein, in dem die beiden Wachen Mönchengladbach und Neuss zusammengelegt werden. Dort wird ein Teil der derzeit 50 Neusser Beamten eingesetzt, ein weiterer Teil wird in die Wache nach Hilden wechseln.

Gleichzeitig wird das bisherige Einsatzgebiet der Neusser Wache unter Mönchengladbach und Hilden neu aufgeteilt. Andre Hartwich, Sprecher der Düsseldorfer Autobahnpolizei, bestätigte entsprechende Recherchen unserer Zeitung. „Neuss wird mittelfristig umziehen“, sagte er.

Der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) soll die neue, große Wache an der A 61 auf Mönchengladbacher Stadtgebiet errichten. Der Bau soll im Dezember dieses Jahres fertig sein und im ersten Quartal 2016 übergeben werden, erklärte Liane Gerardi, Sprecherin des Baubetriebs. Dort entstünden Wachbereich, Büroräume und Aufenthaltsräume. Die alte Wache an dem Standort ist bereits abgerissen, die Baustelle für die neue Unterkunft eingerichtet. In seinen Planungen geht der BLB von 71 Beamten aus. Die Kosten seien noch nicht zu beziffern, weil das Vergabeverfahren noch nicht beendet ist.

Klar ist aber: Seit ihrer Errichtung im Mai 1968 verlässt die Neusser Autobahnpolizei das Stadtgebiet. Damals war an der Autobahn A 57 in Norf die Wache errichtet worden. Die musste bereits im vergangenen Jahr aufgegeben werden, weil der sechsspurige Ausbau der Autobahn zu viel Platz braucht. Im Moment ist die Neusser Wache behelfsweise in der Kreispolizeibehörde an der Jülicher Landstraße untergebracht. Damit entfernt sich die Autobahnpolizei ein gutes Stück vom Neusser Autobahnring. Die Strecke von der künftigen Wache zur momentan sehr unfallreichen Autobahn 57 nach Neuss beträgt dann zum Beispiel 27,4 Kilometer. Polizeisprecher Hartwich erklärte, es reiche, wenn die Autobahnpolizei 20 Minuten nach Alarmierung am Einsatzort eintreffe. Wichtiger sei, dass die Rettungskräfte schnell vor Ort seien.

Das bisherige Einsatzgebiet der Neusser Beamten erstreckt sich über 85 Autobahnkilometer und reicht auf der A 46 bis Düsseldorf-Holthausen und auf der A 44 bis Düsseldorf-Stockum. Jährlich ereignen sich in diesem Bereich etwa 1800 Unfälle. Weil die Entfernung von Mönchengladbach aus dann zu groß sein wird, werden die Zuständigkeiten unter den Wachen neu zugeschnitten. Wo genau die Grenzen verlaufen werden, war gestern nicht zu erfahren. In der Mönchengladbacher Wache sind derzeit 43 Beamte eingesetzt. Bliebe Platz für 28 Neusser Kollegen. Demnach müssten 22 Polizisten von Neuss in die Wache Hilden wechseln.

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